PayPal bleibt Zugpferd für eBay

US-Investor Carl Icahn hatte zwischenzeitlich darauf gedrängt, dass eBay seine Bezahltochter PayPal abspaltet. Doch der Dienst bleibt der größte Wachstumstreiber im Unternehmen.

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eBay hat weiterhin viel Freude an seinem Bezahldienst PayPal. Dessen Umsatz wuchs im Vorjahresvergleich um 19 Prozent auf 1,85 Milliarden US-Dollar, während der Marktplatz einen Umsatz von 2,15 Milliarden US-Dollar generierte und damit um 10 Prozent zulegte. Der Gesamtumsatz wuchs um 14 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar (3,1 Milliarden Euro), wie eBay am Dienstag mitteilte.

(Bild: eBay)

PayPal zählte Ende des Quartals 148 Millionen aktive Accounts, 5,8 Millionen mehr als vor einem Jahr. Auf dem Marktplatz tummelten sich zuletzt 145 Millionen aktive Käufer, das bedeutet einen Zuwachs von 4,7 Millionen.

eBay-Chef John Donahoe meinte: "Wir haben ein starkes erstes Quartal hinter uns." Allerdings fiel die Aktie nachbörslich um 4 Prozent. Anleger zeigten sich enttäuscht über den Ausblick auf das restliche Jahr. eBay wird demnach nur einen dünnen Gewinn von 0,04 bis 0,09 US-Dollar je Aktie einfahren. Grund ist eine ungewöhnlich hohe Steuerlast, weil das Unternehmen Gewinne von 6 Milliarden Dollar aus dem Ausland in die USA holt. Üblicherweise vermeiden dies US-Konzerne.

eBay nahm aber im ersten Quartal einen Verlust von 2,3 Milliarden Dollar in Kauf wegen der Steuern, die der US-Fiskus erhebt. Diese betrugen 3 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen hatte im Vorjahreszeitraum 677 Millionen Dollar verdient. Vor Steuern konnte eBay mehr verdienen.

US-Investor und eBay-Großaktionär Carl Icahn hatte zu Jahresbeginn verlangt, PayPal abzuspalten. Vor allem in den USA, wo Banküberweisungen kompliziert sind, ist PayPal populär und wächst entsprechend schnell.

Icahn war aber der Auffassung, dass die einzelnen Teile mehr wert seien als der Gesamtkonzern. Die eBay-Führung dagegen sieht in PayPal eine ideale Ergänzung für den Marktplatz. Es entbrannte eine hitzige Debatte. Die beiden Seiten schlossen erst in diesem Monat Frieden. Icahn zog seine Forderung zurück und durfte im Gegenzug einen Wunschkandidaten für den Verwaltungsrat benennen, das höchste Firmengremium. (mit Material der dpa) / (anw)