Kunden von Kabel BW klagen über Ausfälle bei statischen IP-Adressen

Hotline-Odysseen bei Kabel BW seien ergebnislos verlaufen oder hätten allenfalls abenteuerliche Erklärungen geliefert, melden Nutzer. Die Firma hält dem entgegen, dass nur wenige Nutzer durch einen Fehler in einem Konfigurations-Tool betroffen seien.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Laut Nutzerberichten erhalten Businesskunden des Internet- und TV-Anbieters Kabel BW seit mehreren Wochen anders als vertraglich vereinbart, keine festen öffentlichen IP-Adressen mehr. Manche Teilnehmer beklagen, dass sie ihre statische IP-Adresse auch bei mehrfachen Anfragen an die Hotline nicht zurückerhalten hätten, in einem Fall sei die IP-Adresse beim Umzug von einem zum anderen Kabel-BW-Anschluss seit Wochen nicht mehr zugeteilt worden. Hotline-Odysseen bei Kabel BW seien ergebnislos verlaufen oder hätten allenfalls "abenteuerliche Erklärungen, Falschinformationen und Hinhaltetaktiken" geliefert.

Auf Nachfrage der heisenetze-Redaktion erklärte Helge Buchheister, Pressesprecher des Unternehmens, dass nach Rücksprache mit beteiligten Fachbereichen die Aussagen der Nutzer nicht bestätigt werden können. Buchheister erläutert: "Unsere Businesskunden erhalten nach wie vor öffentliche IP-Adressen. Wir haben ein Konfigurations-Tool eingeführt, mit dem unsere Kunden Einstellungen zur statischen IP-Verwaltung vornehmen können. Bei diesem Werkzeug ist ein Fehler aufgetreten, durch den einigen wenigen Kunden in einem Bereich, wo wir Netzerweiterungen durchgeführt haben, die Konfiguration verwehrt blieb".

Kabel BW arbeite nun "mit Hochdruck an der Lösung des Problems". Das Unternehmen geht davon aus, dass das Konfigurations-Tool den betroffenen Kunden "vollumfänglich bis voraussichtlich heute, also zum 1. Mai wieder zur Verfügung steht". Aufgrund des Feiertags könne es aber auch Freitag werden. Bei den betroffenen Kunden würde Kabel BW manuell die notwendigen Einstellungen vornehmen, was allerdings sehr zeitintensiv sei. Deshalb gebe es auch noch einige wenige offene Fälle, die Kabel BW sehr bedauert.

Statische öffentliche IP-Adressen sind für Server-Dienste unerlässlich, beispielsweise für Mail-Server. Deren Domainnamen sind an eine statische, also unveränderliche IP-Adresse gebunden. Erhält ein Anschluss seine statische IP-Adresse nicht, können die Server, die an diese Adresse gebunden sind, nicht aus dem Internet angesprochen werden, mit diesem Server angebotene Dienste fallen somit aus. Mit DynDNS-Domains und dynamischen IP-Adressen lassen sich statische IP-Adressen nur teilweise ersetzen. Meistens scheitert damit der Mailversand, weil Einlieferungsserver großer Provider wie jene der Telekom Mails, die von einer dynamischen IP-Adresse zugestellt werden, zum Schutz vor Spam ablehnen. (dz)