Intel: Many-Core-Prozessor Larrabee kommt erst 2010

Intel machte gegenüber c't etwas konkretere Angaben zum Verfügbarkeitstermin des Many-Core-Prozessors Larrabee. Er besteht aus vielen kleinen x86-Kernen, denen je eine Vektoreinheit zur Seite steht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 85 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Manfred Bertuch

Joseph Schutz leitet Intels Mikroprozessor-Forschung und nennt das erste Halbjahr 2010 als Termin für die Markteinführung von Larrabee-Produkten.

Am Rande der Veranstaltung zur Gründung des Intel Visual Computing Institute in Saarbrücken äußerte sich Joseph D. Schutz zu dem ehrgeizigem Many-Core-Projekt Larrabee. Schutz leitet das Intel Microprocessor Technology Lab und ist für die Forschung für zukünftige Prozessor-Architekturen verantwortlich. Es gebe zwar bereits Software Development Kits außerhalb von Intel, man habe aber noch keine Larrabee-Prototypen an Entwickler herausgeben können, betonte Schutz. Zur Zeit arbeite man mit Hochdruck am Debugging der ersten Chips. Einen Larrabee-Wafer konnte Pat Gelsinger ja bereits auf der Frühjahrs-IDF in Peking der Öffentlichkeit präsentieren.

Joseph Schutz nennt das erste Halbjahr 2010 als Zeitraum für die Verfügbarkeit von Larrabee-Produkten. Genauer lässt sich der Zeitpunkt nicht eingrenzen, da man noch nicht absehen könne, wieviel Chip-Steppings das Debugging benötige. Entwickler würden erste Prototypen wesentlich früher erhalten. Joseph Schutz bestätigte zudem, dass es nicht nur ein High-Performance-Produkt geben wird, sondern dass man mit einem vollständigen Spektrum gegen die Mitbewerber antreten möchte.

Intels Larrabee-Grafikchip besteht aus vielen kleinen x86-Kernen (Pentium-P54C-Basis, 45 nm), denen je eine Vektoreinheit zur Seite steht, die 16 Gleitkommaoperationen in einfacher Genauigkeit (Single Precision) gleichzeitig ausführt. Bei 32 Rechenkernen würde Larrabee dann über eine Rechenleistung von bis zu 2 Billionen Gleitkommaoperationen pro Sekunde verfügen. Das Haupteinsatzgebiet von Larrabee soll im Bereich der DirectX- und OpenGL-Anwendungen liegen. Aber auch bei Raytracing, GPGPU-Anwendungen (General Purpose Computation on Graphics Processors) und bei der parallelen Verarbeitung großer Datenmengen soll Larrabee sehr leistungsfähig sein. Schutz räumte jedoch ein, dass es eine große Herausforderung sei, mit Nvidias und AMDs Grafichips zu konkurrieren. Insbesondere leiste AMD eine guten Job bei der Energieeffizienz. (mfi)