IBM und Fujifilm stellen 154-TByte-Band vor

In Las Vegas haben IBM und Fuijfilm einen Prototypen eines Bands mit einer Kapazität von 154 TByte vorgestellt. Noch befindet sich die Technik im Labor, doch erste Schritte der Entwicklung sollen bereits dieses Jahr in die Jaguar-Familie einfließen.

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Von
  • Susanne Nolte

Auf der hauseigenen Edge-Konferenz in Las Vegas hat IBM Research den Prototyp eines 154-TByte-Bands vorgeführt. Zusammen mit Forschern von Fujifilm ist es den Wissenschaftlern gelungen, die Speicherdichte auf 85,9 GBit pro Quadratzoll zu erhöhen. Das verbreitete Highend-Format Linear Tape-Open fasst in der sechsten Generation (LTO6) 2,06 GBit auf einem Quadratzoll, die Rechenzentrums-Formate IBM Jaguar und Oracle T10000D knapp das doppelte.

Der Prototyp des 154-TByte-Bands von IBM und Fujifilm steht noch im Labor.

(Bild: IBM Research)

Gelungen ist diese massive Erhöhung der Speicherkapazität vor allem dadurch, dass die Forscher die Spurbreite verringert haben und damit den Platzbedarf pro Bit von 4750 x 65 nm2 auf 177 x 42 nm2 reduzieren. Ein wesentlicher Schritt dazu war es, das seitliche Ausscheren des Lesekopfes auf 10 nm zu reduzieren und den Controller so weit zu entwickeln, dass er die Daten entsprechend verarbeiten kann.

Grundlage der Bit-Dichte war außerdem eine Weiterentwicklung der bereits bei den eigenen LTO6-Bändern verwendeten Barium-Ferrit-Beschichtung, die allerdings erst ab LTO7 in den Standard einfließt. Für die Demo hatten die Forscher aber bereits zu dem dünneren Aramid-Bandmaterial gegriffen, dass allerdings für die Massenproduktion noch zu teuer ist. Dadurch konnten sie die Bandlänge auf 1255 m erhöhen – LTO6-Bänder sind 846 m lang, die JC/JY-Medien für das Jaguar-TS1140 825 m.

Die vom INSIC angepeilte Entwicklung der Band-Technik, die vorgestellte Technik erreicht das Ziel für 2024.

(Bild: IBM Research)

Damit hat IBM die vom INSIC (Information Storage Industry Consortium) für 2024 anvisierte Aufzeichnungsdichte für Tapes im Labor erreicht. Erste Schritte der Entwicklung sollen bereits in die noch für dieses Jahr erwartete fünfte Generation der Jaguar-Familie einfließen, danach will IBM die Kapazität Schritt für Schritt erhöhen. Grund ist vor allem die für Bandtechniken notwendige Rückwärtkompatibilität. Die gemeinsam mit Sony entwickelte Sputter-Band-Technik, die die Aufzeichnungsdichte auf 148 GBit/in2 erhöhen soll, befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium, da noch keine Servosteuerung mit geeigneter Geschwindigkeit existiert. (sun)