Journalisten beschließen Europäische Charta für Pressefreiheit

46 Chefredakteure und leitende Journalisten aus 19 Ländern haben Grundsätze für die Freiheit der Medien gegenüber staatlichen Eingriffen formuliert.

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46 Chefredakteure und leitende Journalisten aus 19 Ländern haben gestern in Hamburg erstmals die "Europäische Charta für Pressefreiheit" verabschiedet. Darin werden Grundsätze für die Freiheit der Medien gegenüber staatlichen Eingriffen formuliert. Dabei geht es insbesondere um den Schutz vor Überwachungen, Lauschaktionen und Durchsuchungen von Redaktionen und Computern sowie für den freien Zugang von Journalisten und Bürgern zu allen in- und ausländischen Informationsquellen.

Die Charta wird bei der EU-Kommission in Brüssel notifiziert, also offiziell vorgelegt, damit ihr in der EU Geltung verschafft und ihre Anerkennung zur Bedingung bei den EU-Erweiterungsverhandlungen gemacht wird. An der Hamburger Konferenz, die von den Verlagen Gruner + Jahr und Axel Springer gemeinsam unterstützt wurde, nahmen auch Journalisten aus Nicht-EU-Ländern teil, darunter aus Russland, Weißrussland, Serbien und der Türkei. 27 Repräsentanten weiterer europäischer Medien, die an der Konferenz nicht teilnehmen konnten, hatten bereits vorab die Unterzeichnung der Charta zugesagt.

Den Entwurf der zehn Artikel umfassenden Charta hatten Journalisten vom Stern, Spiegel, Focus, von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Frankfurter Rundschau, Tageszeitung, Bild, Zeit und National Geographic erarbeitet. G+J-Vorstandsvorsitzender Bernd Buchholz betonte, die Macht der Presse und die Verpflichtung, diese Macht maßvoll einzusetzen, sei nicht zu unterschätzen. (anw)