EU erwägt neue Auflagen gegen Microsoft

Firefox, Opera und Chrome im Paket mit Windows - nach Informationen des Wall Street Journal will die EU-Kommission Microsoft zwingen, sein Betriebssystem zusammen mit IE-Konkurrenten auszuliefern.

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Die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes erwägt einem Bericht des Wall Street Journal zufolge schärfere Regulierungsmaßnahmen gegen Microsoft. Demnach soll das Unternehmen gezwungen werden, Windows im Paket mit Browsern auszuliefern, die mit dem Internet Explorer konkurrieren. Entsprechende Überlegungen hatte der Kommissionssprecher Jonathan Todd bereits im Februar öffentlich gemacht. Zu dem Zeitpunkt stand noch eine Stellungnahme Microsofts aus, die aber bei Kommissarin Kroes offenbar keinen Eindruck gemacht hat.

Nach den Plänen der EU-Kommission sollen Windows-Nutzern beim Einrichten eines PCs mehrere Browser zur Installation angeboten werden, schreibt das WSJ. Dabei solle auch die Möglichkeit bestehen, eines der Programme zum Standard-Browser zu bestimmen. Durch Verträge mit den PC-Herstellern müsse Microsoft sicherstellen, dass diese die Browser-Auswahl nicht wieder entfernten.

In dem seit Jahren andauernden Kartellrechtsverfahren hatten die Wettbewerbshüter es bisher darauf angelegt, Microsoft unter Androhung von Strafzahlungen zur Entkopplung von Internet Explorer, Media Player und Windows zu zwingen. Das aktuelle IE-Verfahren hatte der norwegische Browser-Hersteller Opera im Dezember 2007 mit einer Beschwerde entfacht.

Die Forderungen von Microsofts Konkurrenten gehen offenbar sogar noch weiter: Dem WSJ zufolge verlangen sie, dass nicht nur Käufer neuer PCs, sondern sämtliche Windows-Nutzer über die Update-Funktion des Betriebssystems Alternativen zum IE präsentiert bekommen. Unklar bleibt, nach welchen Kriterien die IE-Alternativen ausgewählt würden und ob diese auf neuen Rechnern vorinstalliert sein müssten oder ein Link zum Herunterladen des Programms ausreichen würde. (cwo)