Speicher im WWW

WebDAV-Freigaben sind eine Alternative zu Microsofts SMB und FTP.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 20 Min.
Von
  • Stefan Finkenzeller
Inhaltsverzeichnis

Microsoft sieht in Windows-Netzwerken das Protokoll SMB (Server Message Block) für den Austausch von Dateien vor. Für das Internet ist SMB aber kaum geeignet. Proxys und restriktive Firewalls sind für die Datenpakete unüberwindlich. Nur, wenn man die beteiligten Rechner zu einem VPN verbindet, gelingt der Zugriff auf Windows-Freigaben einigermaßen zuverlässig und verschlüsselt.

Eine leistungsfähige Alternative zu den herkömmlichen Freigaben ist WebDAV. Mit dieser umfangreichen Erweiterung der HTTP-Spezifikation dient ein Webserver nicht nur als Lieferant für Internet-Seiten, sondern sogar als Dateiserver, der sich als Netzwerklaufwerk zum Speichern beliebiger Daten einbinden lässt. Alle wichtigen Betriebssysteme können auf WebDAV-Freigaben direkt vom Desktop aus zugreifen. Microsoft nennt solche WebDAV-Freigaben auch Webordner. Freemailer wie GMX und web.de bieten ihren Kunden Speicherplatz auf WebDAV-Freigaben an, den sie als virtuelle Festplatte via Internet nutzen können.

Im Vergleich zu einem SMB-Server gibt es bei WebDAV jedoch ein paar Einschränkungen: Die gebräuchlichen Clients können die Dateien in der Regel nur vollständig herunterladen; das kann problematisch sein, wenn mehrere Anwender gleichzeitig dieselbe Datei bearbeiten wollen. Das WebDAV-Protokoll sieht zwar auch Mechanismen zum Sperren von Dateien vor, das muss der jeweilige Client aber unterstützen.

Dieser Artikel zeigt, wie Sie mit dem bei Windows XP Professional und Windows 2000 mitgelieferten Internet Information Server (IIS) einen eigenen WebDAV-Server einrichten und als Ersatz für einen herkömmlichen Dateiserver nutzen können. Über eine sichere SSL-Verbindung können Sie dann via Internet auf die heimische Freigabe zugreifen. Einige handelsübliche DSL-Router lassen sich für einen dynamischen DNS-Dienst konfigurieren und sind so aus dem Internet über einen festen DNS-Namen erreichbar. Dann genügt es, den SSL-Port 443 via Port-Forwarding an den Server zu leiten. Damit Skript-Kiddies nicht gleich auf den Server aufmerksam werden, können Sie ihn für den Zugriff von außen einem ungewöhnlichen Port zuordnen.