Guttenberg: "Das traditionelle Zahlungssystem ist antiquiert, teuer und ineffizient"

Ripple Labs hat den Ex-Bundesverteidigungsminister als Berater eingestellt. Das Start-up arbeitet an einem verteilten Währungsnetzwerk.

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Von
  • Jeremias Radke

Das Start-up Ripple Labs hat Ex-Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg engagiert, um sich in finanzpolitischen Fragen beraten zu lassen. "Ich will Ripple Labs helfen, die regulatorischen Fallstricke zu umgehen", sagte Guttenberg gegenüber der Wirtschaftswoche.

Traditionelle Zahlungssysteme seien veraltet, teuer und ineffizient. Guttenberg sieht deshalb ein großes Potenzial in Cyberwährungen wie Bitcoin oder dem seiner Ansicht nach vielversprechenden Ripple-Protokoll. Allerdings stünden neue Währungssysteme großen Herausforderungen gegenüber: So hätten etablierte Spieler ein begründetes Interesse, das bestehende Finanzsystem aufrechtzuerhalten. Zudem sei es nicht üblich für große Unternehmen, sich durch Innovationen hervorzutun. Regierungen wollten dagegen Innovationen fördern, könnten wegen Geldwäsche und Kriminalität Unternehmen aber nicht im Vakuum walten lassen.

Ripple Labs wurde 2012 in San Francisco gegründet. Das Unternehmen ist benannt nach dem gleichnamigen Protokoll, das die Grundlage eines verteilten Währungsnetzwerks bildet. Damit lassen sich neben dem eigenen internen Zahlungsmittel XRP auch beliebige andere Währungen handeln. Ziel des Unternehmens ist es, das Open-Source-Protokoll zu einem Devisenmarkt auszubauen. Gewinn soll allein über die Wertsteigerung der einbehaltenen XRP-Anteile erzielt werden. Neben Google und dem Risikokapitalgeber Andreessen Horowitz zählt auch der Bitcoin Opportunity Fund zu den Investoren des Start-ups.

Karl-Theodor zu Guttenberg lebt seit der Plagiatsaffäre in den USA und trat unter anderem als Berater der EU-Kommission in Fragen zur Internet-Freiheit auf. Er ist Mitbegründer der Spitzberg Partners LLC, eine Unternehmensberatungs- und Investmentgesellschaft mit Sitz in New York. (jra)