Achtung Kontrolle: Neue Digitalkameras der Polizei überführen Drängler

Mit einem neuen Messverfahren will die bayerische Polizei Drängler auf der Autobahn leichter überführen. Dank einer zweiten Überblickskamera könne man nun feststellen, ob ein Fahrer gedrängelt hat oder ob sich kurzfristig "ein anderes Auto dazwischen gemogelt hat", sagte ein Polizeisprecher.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1519 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Die Polizei hat ein neues System zur Ermittlung von Dränglern auf Autobahnen. Das neue Abstandssystem unterscheidet sich von der bisherigen Technik durch eine zweite Überblickskamera. Ihre Software erfasse jedes Auto und könne Tempo und Abstand zu den anderen Fahrzeugen auf allen Spuren parallel ermitteln,
sagte Polizeisprecher Michael Griesmeier bei der Vorstellung des neuen Systems an der Autobahn bei Feuchtwangen. Sei der Abstand zu gering, werde die Beweiskamera für die jeweilige Fahrspur ausgelöst.

Die Überblickskamera stelle auch fest, ob ein Fahrer gedrängelt hat oder ob sich kurzfristig "ein anderes Auto dazwischen gemogelt hat". Der Beamte im Messwagen überwache nur noch das System und justiere die Blendeneinstellungen der Kamera nach, wenn sich das Wetter ändere. Bisher musste ein beobachtender Beamter das Beweisfoto von Hand auslösen.

"Das Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes ist immer noch eine der Hauptunfallursachen", erläuterte der Polizeisprecher. Nach seinen Angaben ist die Zahl solcher Unfälle im vergangenen Jahr in Mittelfranken um 22 Prozent auf 9233 gestiegen. Gerade bei Auffahrunfällen auf der Autobahn gebe es oft Tote und Schwerverletzte. "Es gilt immer noch halber Tacho Abstand", sagte Griesmeier: "Das sind bei Tempo 100 etwa 50 Meter." Das entspricht dem Abstand zweier Leitpfosten. (keh)