Smartes Fahrradschloss geht in Serienproduktion

Lock8 hat die Serienproduktion seines gleichnamigen, per Smartphone gesteuerten Fahrradschlosses angekündigt. Es soll unter anderem den Fahrradverleih revolutionieren.

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Von
  • Philipp Waldmann

Auf der Fahrradmesse Eurobike präsentiert das Startup Lock8 aus Berlin erstmals sein gleichnamiges "smartes" Fahrradschloss einer breiten Öffentlichkeit. Zu diesem Anlass plant die Firma 1000 der ursprünglich über Kickstarter finanzierten Schlösser an Geschäftskunden zu verkaufen, die im Dezember ausgeliefert werden sollen. Zur Saison 2015 soll es dann frei erhältlich sein.

Die zentrale Einheit des Schlosses wird fest an den Fahrradrahmen montiert.

(Bild: Lock8)

Das Kabelschloss soll sich nur mit dem eigenen Smartphone öffnen und schließen lassen. Der dabei verwendete elektronische Schlüssel wird über das stromsparenden Funkprotokoll Bluetooth 4.0 Low Energy alias Bluetooth Smart von einer auf dem Handy installierten App übertragen. Folglich benötigt man ein BT-4.0-fähiges Handy, wozu iPhones ab dem 4S zählen sowie ausgewählte Android-Smartphones (mit Android 4.3. oder neuer). Auch Windows Phone 8.1 unterstützt bereits Bluetooth 4.0 LE, die nötige App ist aber noch nicht verfügbar.

Lock8 mit installiertem Kabel.

(Bild: Lock8)

Das elektronische Schloss wird während der Fahrt mittels Induktion aufgeladen. Lock8 verspricht, dass das Schloss sich immer noch öffnen lässt, selbst wenn das Fahrrad jahrelang nicht gebraucht wurde. Zudem soll es möglich sein, den elektronischen Schlüssel über das Internet etwa an Familienmitglieder und Freunde weiterzugeben.

Passende Apps stehen für iOS- und Android-Geräte bereit, eine Anwendung für Windows Phone soll folgen.

(Bild: Lock8)

Lock8 hat ein eingebautes Alarmsystem mit verschiedenen Sensoren, das bei Manipulationsversuchen und beim Durchtrennen des Kabels losgeht. Zugleich erhält der Fahrradbesitzer eine Nachricht auf seinem Telefon. Ein gestohlenes Fahrrad lässt sich weiterhin orten. Die Übermittlung der Daten geschieht per mobilem Datenfunk; das Schloss hat das nötige GSM/GPRS-Modem samt SIM-Karte bereits eingebaut.

Für den Basisdienst werden laut Lock8 keine monatlichen Gebühren fällig; wer etwa als Betreiber eines Fahrradverleihs seine Mieträder ständig tracken können möchte, muss eine zusätzliche monatliche Gebühr entrichten. Lock8 soll sich dann auch nutzen lassen, um die Vermietung der Räder zu realisieren: Nach erfolgter Buchung lässt sich das Fahrrad per App aufgeschließen.

Lock8 gab bislang nicht bekannt, wieviel es für das Schloss auf der Messe verlangt; in einer Presseinformation vom Dezember 2013 war von rund 150 Euro die Rede.

Update:
Der Hersteller hat mittlerweile mitgeteilt, dass die erste Generation des Schlosses nicht Induktion als Lademechanismus nutzt, sondern über einen Konnektor mit dem Nabendynamo verbunden wird. Der reguläre Preis soll zudem rund 250 Euro betragen; die genannten 150 Euro bezogen sich auf die angesprochene Kickstarter-Aktion. (nij)