Besserer Web-Browser für Raspberry Pi

Die Macher des Einplatinenrechners haben Gnomes Standard-Browser auf Raspbian verpflanzt und an die schwache Hardware angepasst.

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Von
  • Herbert Braun

Der Einplatinen-Computer Raspberry Pi wird künftig in einen besseren Web-Browser mitbringen. Nach mehrmonatiger Arbeit haben die Entwickler Gnome Web an das Betriebssystem Raspbian angepasst. Bisher enthielt Raspbian den Browser Midori, der ähnlich wie Gnome Web auf eine WebKit-Engine und eine schlanke Oberfläche setzt. Nach einem Update von Raspbian steht Gnome Web zur Installation via apt-get bereit; das Paket heißt "epiphany-browser". Bei künftigen Geräten wird der neue Browser bereits eingerichtet sein.

Epiphany erscheint öfter als Midori und enthält deshalb eine deutlich aktuellere Version von WebKit mit besserer Unterstützung neuer Webtechniken und einem JIT-Compiler für schnelleres JavaScript. Außerdem nutzt der Browser die schwachbrüstige Hardware auf Grundlage von ARMv6 besser – sogar Hardware-beschleunigtes Dekodieren von Videos vermeldet das Raspberry-Blog. Detaillierter erläutert ein für das Unternehmen Collabora tätiger Entwickler das Ausmaß der Browser-Anpassungen an Raspbian, die acht Monate in Anspruch nahmen.

Die Geschichte des neuen Raspberry-Browsers reicht bis ins Jahr 2000 zurück. Der Entwickler Marco Gritti startete damals das Projekt eines freien Browsers auf Grundlage der Grafikbibliothek GTK+. Als Engine kam Mozillas Gecko zum Einsatz, jedoch – ähnlich wie bei Camino für Mac OS – ohne die XUL-Oberfläche von Firefox.

Galeon wurde unter Linux mit Gnome-Desktop rasch populär, doch nach zwei Jahren verkrachten sich die Entwickler. Gritti nahm einen neuen Anlauf mit Epiphany, das anders als Galeon den neuen Gnome-Gestaltungsrichtlinien folgte, die einfache und einheitliche Bedienoberflächen verlangten. 2007 wechselte das Team auf eine WebKit-Engine. Seit zwei Jahren heißt der Browser nur noch "Web". (anw)