TLDs unter dem Auktionshammer: Amazon holt sich .buy für 4,5 Millionen Dollar

Bis zum kommenden März versteigert die private Netzverwaltung ICANN im Monatsrhytmus weitere 70 TLDs.

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Von
  • Monika Ermert

Mehr als 4,5 Millionen US-Dollar hat sich Amazon die Top Level Domain (TLD) .buy kosten lassen, 3 Millionen Dollar blätterte .bayern-Betreiber Minds and Machine für .vip hin und für .tech fiel der Auktionshammer sogar erst bei 6,7 Millionen Dollar. Das sind die Ergebnisse der September-Auktion der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN). Bis zum kommenden März versteigert die private Netzverwaltung im Monatsrhytmus zunächst weitere 70 TLDs, darunter Endungen wie .news, .chat oder .site, aber auch das deutsche .gmbh.

.vip, .tech und .buy haben den Besitzer gewechselt. 70 weitere sollen folgen

Ins Auktionsverfahren gehen die Namen, für die sich im laufenden TLD-Vergabeverfahren der ICANN kein Anbieter durch eine höhere Punktzahl qualifiziert hat beziehungsweise über die sich die konkurrierenden Anbieter nicht einvernehmlich einigen konnten. Setzt sich der Trend aus der vergangenen Woche fort, dann müssen die Interessenten für die noch anstehenden Auktionen gut gefüllte Taschen mit bringen.

Unterlegene Mitbieter um .vip, .tech und .buy waren unter anderem Google, Donuts und Uniregistry. Das höchste Angebot der gesamten Auktion lieferte mit über 6,7 Millionen Dollar .tech LLC ab, ein US-Unternehmen, das eng mit dot Registry LLC zusammenhängt, seinerseits Bewerber für .llc, .llp, .inc, und .corp. Zum Vergleich: die erste versteigerte TLD, das chinesische .信息 ("news”), war demgegenüber für den Preis von 600.000 Dollar fast schon ein Schnäppchen.

Was die ICANN mit den Erlösen aus den nun bis mindestens bis März laufenden Versteigerungen von zunächst 70 weiteren neuen TLDs machen wird, ist Gegenstand vieler Spekulationen. Akram Attallah, Präsident der ICANN-Abteilung Global Domains, unterstrich, die Erträge würden nicht ins normale Budget einfließen. Vielmehr würden die Direktoren in Absprache mit den Selbstverwaltungsgremien der ICANN über eine angemessene Nutzung entscheiden. Unter anderem sind Dinge wie ein Topf für TLD-Bewerber aus Entwicklungsländern im Gespräch.

Knapp 1300 Vertragsverhandlungen mit neuen TLD-Bewerbern hat die ICANN bereits initiiert, 522 Verträge sind schon unterzeichnet und bis zur vergangenen Woche waren 395 in die zentrale Rootzone eingetragen. Zuletzt starteten .website, .host, und .press. Als zweite deutsche Städte-Adresse war Ende August .hamburg ans Netz gegangen. (anw)