Sprache für das Internet der Dinge

Das Start-up Wit.ai nutzt Crowdsourcing, um Spracherkennungsalgorithmen zu trainieren. So sollen Smartphones, Haushaltselektronik und sogar Drohnen aufs Wort gehorchen.

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Das Internet der Dinge lernt verstehen

Smart-Home-Technik wie die Hue-Lampe könnten über Wit.ai gesteuert werden.

(Bild: Philips)

Lesezeit: 2 Min.

Das US-amerikanische Start-up Witai hat eine Cloud-Software entwickelt, mit der wir künftig Toaster oder Wecker steuern können, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Die Technik ist vor allem für bildschirmlose Geräte sinnvoll.

Einfache Kommandos wie "Wecke mich morgen um sechs!" werden möglich. Der Befehl wird an die Witai-Server gesendet, analysiert und als strukturiertes Kommando zurück ans Gerät geschickt. Apple, Google und Amazon bieten ähnliche Dienste bereits an, aber für kleine Hersteller sind sie zu teuer. Noch reagiert die Plattform jedoch recht langsam und versteht bislang eigentlich nur Englisch.

Nick Mostowich, Student an der University of Waterloo im kanadischen Ontario, gehört zu den Entwicklern, die Wit.ai bereits einsetzen. Bei einem "Hackathon" im September, der an der Hochschule durchgeführt wurde, nutzten er und ein Team aus Mitstudierenden die Technik dazu, um einem Toaster und einem Mikrowellenofen Sprachkommandos beizubringen.

Es sei dabei möglich gewesen, schnell eine Reihe von Kommandos und Bedienzielen zu definieren, die sich dann mit einer Rezeptliste auf einem Cloud-Server kombinieren ließen. Nutzer konnten dann beispielsweise sagen, dass sie ein bisschen Speck erwärmen wollten – und die Mikrowelle schaltete gleich auf die richtige Leistungsstufe und Garzeit.

Trotz positivem Feedback aus der Entwicklergemeinde muss Wit.ai noch einige Probleme und Herausforderungen meistern, bis die Technik wirklich für alle Anwendungsfälle marktreif ist. Ähnlich wie Siri, Google Now und andere Konkurrenten, deren Haupttechnik auf Cloud-Server ausgelagert wurde, würde Wit.ai auch nicht ohne Internet-Verbindung funktionieren. Und es gibt noch immer Gelegenheiten, insbesondere im mobilen Betrieb, bei denen man ohne Netzversorgung ist.

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(bsc)