"Cyberpeace"-Kampagne engagierter InformatikerInnen wird gefördert

Das Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung wird für seine Kampagne gegen Cyberwarfare mit 13.600 Euro unterstützt.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christiane Schulzki-Haddouti

Die Stiftung Bridge fördert mit 13.600 Euro die Cyberpeace-Kampagne des "Forums InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung" (FIfF). Diese will gegen den Missbrauch der Informatik für den Cyberwarfare mobilisieren.

Emblem der Kampagne

(Bild: cyberpeace.fiff.de)

Das Ziel der Kampagne sei es, "jegliche Form von Cyberwarfare zu ächten, die Integrität des Internet zu garantieren, die menschenrechts- und verfassungswidrige Ausspähung der Zivilgesellschaft zu verhindern und eine Sicherheitsdoktrin zu beenden, die alle Menschen unter Generalverdacht stellt", erläuterte der FIfF-Vorsitzende Stefan Hügel. Mit der Kampagne wolle das Forum "massiven Druck auf Politik, Justiz und Wirtschaft ausüben", kündigte FIfF-Vorstandsmitglied Sylvia Johnigk an.

Johnigk fordert, dass die Menschenrechte im virtuellen Raum und das Völkerrecht geachtet werden und die Informationstechnik ausschließlich friedlich genutzt wird. Ergänzend solle die Öffentlichkeit zu einem aktiven informationellen Selbstschutz befähigt werden. Dazu hat das FIfF einen Zwölf-Punkte-Forderungskatalog veröffentlicht.

Hintergrund der Kampagne ist das durch die Snowden-Enthüllungen bekannt gewordene Ausmaß von Cyberspionage und Cyberwarfare durch die NSA und andere Geheimdienste. "Dass diese hoch geheim gehaltenen Operationen gleichsam in den zivilen Informationsströmen mitschwimmen, stellt ein Elementarrisiko für die Zivilgesellschaft dar", glaubt Johnigk.

Der öffentliche Diskurs kratze im Moment "nur an der Oberfläche" meint das FIfF. Zwar werde die Verletzung der Privatsphäre thematisiert, aber nicht deren militärische Dimension: Zu den militärischen Methoden gehöre zwar anfangs die Ausspähung und Spionage, diese bereite aber Informationsmanipulationen bis hin zur Sabotage und Destabilisierung lebenswichtiger Infrastrukturen vor und ende bei vernetzten kriegerischen Operationen. Johnigk: "Der Kreis schließt sich, wenn die Ausspähung des Mobilfunks zur Zielermittlung völkerrechtswidriger Drohnenoperationen gegen Terrorverdächtige dient."

Die Stiftung Bridge unterstützt soziale Bewegungen, die sich für Datenschutz und Informationsfreiheit und gegen Kontrolle und Überwachung im Internet einsetzen. (anw)