Europäische Experten testen in bisher größtem Cybermanöver Netzsicherheit

Rund 400 Experten aus Behörden und Firmen fühlen in der Übung "Cyber Europe 2014" der Widerstandskraft von Netzbetreibern und IT-Systemen auf den Zahn. 29 europäische Länder sind beteiligt.

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Der Cyberwar hat am heutigen Donnerstag Europa erreicht – zumindest in einer groß angelegten ganztägigen Simulation. In der Übung "Cyber Europe 2014" spielen rund 200 öffentliche und private Organisationen derzeit den Ernstfall in Form von über 2000 verschiedenen Netzangriffen durch. Dazu gehören DDoS­-Attacken, das Verunstalten von Webseiten oder das Ausspionieren sensibler Informationen. Dabei werden auch gezielte kritische Infrastrukturen wie Energie- oder Telekommunikationsnetze unter die Lupe genommen.

Emblem des Cyber-Manövers

(Bild: ENISA)

Organisiert hat das virtuelle Manöver, das seit 2010 alle zwei Jahre stattfindet, die Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA). Neben 26 EU-Mitgliedsstaaten und Brüsseler Organen üben dieses Jahr erstmals drei Länder der Europäischen Freihandelsvereinigung EFTA mit. Erprobt werden soll der nationale und grenzüberschreitende Austausch operativer Informationen über Cyberkrisen in Europa, um diese besser bewältigen zu können.

In dem Cyberwar-Szenario sollen sich 400 Fachleute vor allem von Netzsicherheitsbehörden, nationalen IT-Notfallteams, Ministerien, Telekommunikations- und Energieunternehmen, Finanzinstituten sowie Internetdienstleistern bewähren. Nach dem zweiten Teil der operativ-taktischen Phase der Übung Anfang 2015 sollen ENISA-Beobachter einen Bericht zu den wichtigsten Erkenntnissen verfassen.

ENISA gibt an, dass 2013 die Zahl der Netzattacken weltweit um fast ein Viertel gestiegen sei. Branchenschätzungen zufolge hätten im gleichen Jahr Cyberkriminelle und -Spione Schäden in Höhe zwischen 300 Milliarden und einer Billion US-Dollar angerichtet. (anw)