Ausverkauft: Microsoft freut sich über Erfolg mit Aktivitätstracker Band

Die Liste der Microsoft-Hardware-Flops ist lang; nun zeichnet sich ein Erfolg ab: Der Aktivitätstracker Microsoft Band war sofort nach Marktstart ausverkauft, es soll sogar Schlangen gegeben haben. Wir haben uns das Band in San Francisco angeschaut.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Reagiert flott auf Eingaben: Microsofts Band.

(Bild: heise online / jkj)

Hardware-Produkte von Microsoft haben traditionell eher keine Gewinner-Aura: Zune-MP3-Player, Kin-Smartphones, Surface-Touchtisch – alles Flops. Auch die Surface-Tablets verkauften sich anfangs nur schwer; und wie sich Nokia unter Microsofts Regie weiterentwickelt, muss sich noch zeigen.

Nun scheint sich jedoch ein Riesentreffer abzuzeichnen: Der Aktivitätstracker-Smartwatch-Zwitter Microsoft Band war online schon kurze Zeit nach Marktstart Ende vergangener Woche ausverkauft. In den Microsoft-Shops soll es sogar zu Schlangen gekommen sein, ansonsten ja eigentlich eher die Domäne des großen Rivalen Apple.

Offenbar ist das Gerät auch in den US-amerikanischen Microsoft-Läden ausverkauft; zumindest in der Filiale in San Franciso. Als wir dort am Montag ein Band kaufen wollten, durften wir lediglich vorbestellen. Wann die Nachlieferung kommt, wussten die Mitarbeiter in San Francisco nicht: "Vielleicht morgen, vielleicht erst in ein paar Wochen."

Schlangen gab es im Microsoft-Geschäft in San Francisco Montag zwar nicht, aber das Interesse am Band war groß.

(Bild: heise online / jkj)

All das kann natürlich Marketing-Taktik mit künstlich verknappter Ware sein – aber bei unserem kurzen Besuch im Microsoft-Ladengeschäft kamen tatsächlich alle paar Minuten Kunden an den Tresen, um nach dem 200 Dollar teuren Band zu fragen. Zumindest in der Technik-Hauptstadt Amerikas scheint die Nachfrage groß zu sein.

Das erstaunliche daran: Microsoft hatte das Gerät erst wenige Tage vor dem Verkaufsstart angekündigt. Eine durchdachte Hype-Aufbau-Choreografie, wie es sonst im Gadget-Marketing üblich ist, fand nicht statt. Offenbar überzeugt tatsächlich das Produkt selbst, das sich vor allem mit der Vielzahl an Sensoren von der Konkurrenz absetzt. Neben Beschleunigung misst das Band nämlich auch Temperatur, Herzfrequenz, GPS-Koordinaten, UV-Strahlung, Hautwiderstand und Feuchtigkeit.

Das Microsoft Band hat einen cleveren Schließ- und Verstellmechanismus.

(Bild: heise online / jkj)

Bei einem kurzen Test im Microsoft-Shop hat uns das Armband gut gefallen: Das User-Interface sieht nicht nur hübsch aus, sondern lässt sich auch intuitiv bedienen. Anders als einige Smartwatches reagiert das Gerät unmittelbar auf Eingaben. Sehr clever gelöst haben die Microsoft-Ingenieure die Anpassung an den invididuellen Armumfang: Die Schließe gleitet in einer Nut längs des Bands und lässt sich darin arretieren.

Offizielle Verkaufszahlen gibt es von Microsoft übrigens nicht, und auch ein deutscher Verkaufsstart steht noch komplett in den Sternen: Zurzeit wird der Tracker nur in den USA vermarktet, teilte uns die Microsoft-Pressestelle mit. (jkj)