Puzzlephone: Modulares Smartphone aus Finnland

Neben dem Startup Vsenn bekommt Googles modulares Smartphone Project Ara nun weitere Konkurrenz aus Finnland. Die Produktion des Puzzlephone von Circular Devices soll im nächsten Jahr beginnen.

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Puzzlephone: Modulares Smartphone aus Finnland

(Bild: Puzzlephone)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Denise Bergert

Mit dem Puzzlephone tritt nun ein weiteres Gerät aus Finnland in direkte Konkurrenz zu den Modular-Smartphones Project Ara von Google und Motorola sowie dem Phonebloks-Konzept des Niederländers Dave Hakkens. Im Gegensatz zum Google-Projekt, bei dem so gut wie jede Komponente einzeln ausgewählt und ausgetauscht werden können soll, beschränkt sich der finnische Hersteller Circular Devices auf drei Hauptmodule.

Das so genannte Rückgrat besteht aus dem Rahmen, dem LCD-Bildschirm und den Lautsprechern. Das Herz des Puzzlephone beherbergt den Akku und das Hirn beinhaltet den Prozessor sowie das Kamera-Modul. Hirn und Herz werden in Form von geschlossenen Plastik-Bauteilen an der Rückseite eingeschoben.

Das Puzzlephone setzt sich aus drei Modulen zusammen: Dem Rückgrat mit Display und Gehäuse, dem Hirn mit Kamera und Prozessor sowie dem Herzen inklusive Akku.

(Bild: Circular Devices)

Der Hersteller Circular Devices hat seinen Sitz in Nokias Heimatstadt Espoo. Mit der Entwicklung des Puzzlephone hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge bereits im vergangenen Jahr begonnen. Wenn die Finanzierung gesichert ist, will Circular Devices in der zweiten Jahreshälfte 2015 mit der Produktion beginnen. Hinter dem Puzzlephone steht laut dem Startup ein Open-Source-Gedanke. Als Software-Grundgerüst soll eine Abspaltung, eine so genannte Fork, von Googles mobilem Betriebssystem Android dienen. Denkbar seien Circular Devices zufolge auch Android-Alternativen. Derzeit wolle man sich jedoch erst einmal darauf konzentrieren, feststehende Hardware-Spezifikationen für Dritthersteller zu schaffen.

Der Hype um modulare Smartphones begann im September 2013, als der Niederländer Dave Hakkens sein Phonebloks-Konzept vorstellte. Die Idee dahinter: Mit austauschbaren Komponenten soll der Produktlebenszyklus von Smartphones verlängert werden. Kunden müssen sich dabei nicht mehr von ihrem kompletten Handy trennen, wenn beispielsweise der Prozessor zu langsam geworden ist. Das soll schließlich auch die Umwelt schonen.

Mit Project Ara präsentierte Google wenig später in Kooperation mit Motorola ein ähnliches Projekt. Im Januar 2014 zog unter anderem der chinesische Elektronik-Hersteller ZTE mit seinem Eco-Mobius-Konzept nach. Circular Devices' Puzzlephone steht in direkter Konkurrenz zum Projekt des ebenfalls aus Finnland stammenden Startups Vsenn. Es bleibt abzuwarten, welches der Konzepte es letztendlich zur Marktreife schaffen wird. (axk)