Gewalt gegen Frauen: Australische Händler stoppen Verkauf von Grand Theft Auto V

Ist GTA V ein "widerliches Spiel, das Spieler zu sexueller Gewalt und Mord an Frauen" ermuntert? Eine Petition aus Australien erhebt genau diesen Vorwurf. Und bereits zwei Handelsketten reagieren darauf mit Verkaufsstopp.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1254 Kommentare lesen
Gewalt gegen Frauen: Australische Händler stoppen Verkauf von Grand Theft Auto V
Lesezeit: 2 Min.

Der australische Zweig der Handelskette Target nimmt das Spiel Grand Theft Auto V aus den Regalen. Damit reagiert das Unternehmen auf eine Petition mit zur Stunde über 45.000 Unterschriften, die dem Videospiel vorwirft, seine Spieler zu sexueller Gewalt und zur Ermordung von Frauen anzuregen. In der Petition wurde Target zum Verkaufsstopp aufgefordert.

Die Macherinnen der Petition bezeichnen sich als Frauen, die sexuelle Gewalt überlebt hätten beziehungsweise als Sexarbeiterinnen damit bittere Erfahrungen machen mussten. Als ein Beispiel für zahlreiche brutale Spielszenen geben sie einen Youtube-Clip an, bei dem zunächst Verkehr mit einer Prostituierten zu sehen ist, die dann vom Spieler überfahren, angeschossen und in Brand gesteckt wird. Das Spiel belohne solches Verhalten.

„Wir haben mit vielen Kunden gesprochen, und der Grad der Besorgnis über das Spiel ist enorm“, erklärte der Target-Manager Jim Cooper den Verkaufsstopp. Wie die Spieleseite Polygon berichtet, hat sich inzwischen auch die Kette Kmart Australia entschieden, das Spiel nicht mehr zu verkaufen. Target hat rund 300 Filialen in Australien, Kmart rund 190 in Australien und Neuseeland. Beide Unternehmen gehören zum Handelskonzern Wesfarmers. Als weitere Ziele benennen die Macherinnen der Petition inzwischen die Unternehmen Big W und Woolworths.

Strauss Zelnick, Chef des GTA-Publishers Take Two Interactive, äußerte sich laut Polygon enttäuscht über Targets Entscheidung: „Interaktive Unterhaltung ist die derzeit spannendste Kunstform und genießt die gleichen kreativen Freiheiten wie Literatur, Serien und Filme. Ich stehe hinter unserem Produkt, seinen Machern und seinen Spielern.“

Vor rund zwei Wochen hatte sich bereits das Neuseeländische Handelsunternehmen The Warehouse entschieden, alle DVDs und Computerspiele ab 18 aus den Regalen zu entfernen, wie die Newssite Stuff berichtet. Die Inhalte von Grand Theft Auto V hätten dazu den Ausschlag gegeben, zitiert der Bericht den Chef des Unternehmens.

Grand Theft Auto V kam im vergangenen Jahr auf den Markt und erhielt vor einem Monat ein Update auf die Next-Gen-Version, unter anderem mit First-Person-Perspektive. In Deutschland hat das Spiel die USK-Einstufung ab 18 erhalten, wird jedoch „ungeschnitten“ verkauft, wie der Hersteller Rock Star Games bekannt gab.

(axk)