Indien: Wieder Zugang zu Vimeo und Github, Pastebin bleibt blockiert

Wegen angeblicher Verbreitung von Terror-Propaganda hatte Indiens Regierung vor dem Jahresende Dutzende Domains blockieren lassen. Für Vimeo, Dailymotion und Github wurde die Blockade nun beendet, aber Pastebin und das Internet Archive bleiben gesperrt.

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Indien: Wieder Zugang zu Vimeo und Github, Pastebin bleibt blockiert
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Wenige Stunden nach einer Sperrverfügung gegen insgesamt 32 Internetseiten wegen angeblicher Unterstützung von terroristischer Propaganda, hat die indische Regierung vier davon wieder aufgehoben. Wie die Times of India berichtet, hat das Informationsministerium Provider aufgefordert, den Zugang zu den Videoseiten Vimeo, Dailymotion, dem Hosting-Anbieter Weebly und dem Code-Schnipsel-Angebot gist.github.com wieder freizugeben. Die restlichen Domains, darunter unter anderem Pastebin und das Internet Archive, bleiben demnach gesperrt. Damit solle der Verbreitung dschihadistischer Propaganda, etwa von IS-Sympathisanten, entgegen gewirkt werden

Wie die indische Zeitung weiter schreibt, hat das zuständige Ministerium erklärt, Sperrverfügungen würden erst aufgehoben, wenn sicher gestellt sei, dass sich die betroffenen Seiten an die geltenden Gesetze hielten. Was geschehen war, um die nun verfügte Rücknahme von vier Sperrverfügungen zu erreichen, sei nicht klar. Ursprünglich habe das Ministerium unter anderem kritisiert, dass auf die betroffenen Seiten Inhalte hochgeladen werden könnten, ohne dass dazu eine Authentifizierung des Nutzers nötig sei. Vertreter von Pastebin haben auf Facebook erklärt, dass sie versuchen, von der indischen Regierung zu erfahren, was genau beanstandet werde. Noch habe man keine Antwort erhalten. Die Seite, auf der anonym Texte online gestellt werden können, hatte bereits Mitte Dezember von einer Blockade in Indien berichtet.

Bereits in der Vergangenheit hatten Blockadeverfügungen der indischen Regierung für Aufsehen gesorgt. Im Herbst 2012 waren mehr als 200 Internetseiten gesperrt worden, weil dort veröffentlichte Berichte mit gefälschten Fotos eines Konflikt im Nordosten des Landes zu einer verheerenden Massenflucht beigetragen hätten. Damals waren auch jede Menge journalistischer Angebote betroffen und Beiträge, in denen die Bilder als Fälschungen entlarvt wurden. (mho)