Windows 10 wird im ersten Jahr kostenlos

Wer innerhalb des ersten Jahres nach Erscheinen von Windows 10 darauf umsteigt, kann das kostenlos tun.

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Microsoft macht heiße Luft

Terry Myerson hat am Mittwochabend neue Informationen über Windows 10 mitgebracht.

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Axel Vahldiek
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Auf einer Presse-Veranstaltung in Redmond hat Windows-Chef Terry Myerson bekannt gegeben, dass Windows 10 im ersten Jahr nach Erscheinen der fertigen Version kostenlos angeboten wird. Das gilt für alle Besitzer von Windows 7, Windows 8.1 und Windows Phone 8.1.

Eine Neuinstallation wird dafür nicht notwendig sein, Microsoft hat bereits vor Monaten versprochen, dass nicht nur von Windows 8.1 aus, sondern auch von Windows 7 aus eine Upgrade-Installation möglich sein wird, bei der alle Dateien, Anwendungen und Einstellungen erhalten bleiben.

Die Vorstellung neuer und überarbeiteter Funktionen in Windows 10 übernahm Joe Belfiore, Chef von Microsofts Betriebssystem-Abteilung. Er zeigte ein überarbeitetes Startmenü, welches nun auf volle Bildschirmgröße erweitert werden kann. Ebenfalls enthalten ist "Continuum", das beim Trennen der Tastatur auf 2-in-1-Geräten automatisch fragt, ob der Betriebsmodus umgeschaltet werden soll. Wenn ja, werden alle bisherigen Fenster zur besseren Bedienbarkeit maximiert. Anders als bisher sollen diese Funktionen auch in den kommenden Preview-Builds enthalten sein.

Auch die Systemsteuerung wurde überarbeitet. Dies hat sich bereits mit der letzten inoffiziellen Build 9901 gezeigt. Das "Action Center" ist in Belfiores Präsentation auch mit Schnellzugriffen für Flugzeugmodus, Displayhelligkeit und Co. gefüllt – und erinnert damit nun an das aus Windows Phone 8.1 bekannte Action Center.

Microsofts Windows 10 Event (13 Bilder)

Windows 10 kommt noch in diesem Jahr.

Belfiore präsentierte anhand einer Preview-Version mit der Build-Nummer 9924 die Sprachassistentin Cortana, die nun – wie bereits zu erwarten war – nicht nur in Windows Phone, sondern auch in den Desktop von Windows 10 integriert ist. Sie lässt sich über das Suchfeld in der Taskleiste ansprechen. Die Funktion soll nicht nur über Termine und das Wetter Bescheid wissen, sondern beispielsweise auch das OneDrive oder die lokal gespeicherten Dateien durchsuchen können, Musikwiedergabe steuern und E-Mails verschicken. Offen bleibt, ob Cortana auch offline funktioniert. Die Cortana-Funktionen sollen "über die nächsten Monate" an die Preview-Tester verteilt werden.

Unter dem Stichwort "Universal Apps" zeigte Belfiore einige Anwendungen, die auf Desktop und Smartphone den gleichen Programmcode verwenden – beispielsweise ein überarbeitetes Office für Windows Phones, das in einer kommenden Preview-Ausgabe von Windows 10 für Smartphones enthalten sein soll. Dort sind beispielsweise die "Ribbons" in ähnlicher Form zu finden, wie sie aus den Desktop-Office-Paketen bekannt sind.

Das Erscheinungsbild auf Smartphones erinnert insgesamt stärker als bisher an die Desktop-Ausgaben. Auch die Kalender- und Foto-Apps präsentieren sich bei der Vorführung in sehr ähnlicher Aufmachung. Laut Belfiore handelt es sich nicht nur um angeglichene Bedienoberflächen; Desktop- und Smartphone-Programme verwenden demnach tatsächlich den gleichen Code. Zu technischen Details zum Thema Universal Apps, die auch für Softwareentwickler relevant sein könnten, wurde noch nichts gesagt.

Im Vorfeld der Ankündigungen von Microsoft zu Windows 10 wurde eigentlich erwartet, dass auch eine neue Vorabversion zum Ausprobieren für jedermann zum freien Download bereitgestellt wird. Doch nun dauert es doch noch ein paar Tage: Erst in der Woche ab dem 26. Januar will Microsoft eine weitere Vorabversion von Windows 10 zum freien Download bereit stellen. Wann genau das der Fall sein wird, wurde noch nicht verraten. Die Version soll in 25 Sprachen erscheinen, die Bedienoberflächen-Umschaltung Contiuum, die Windows wahlweise an herkömmliche Desktop-Bedienung oder an Touch anpasst, soll enthalten sein.

Die Verzögerung könnte auf technische Probleme zurückzuführen sein: Design-Chef Joe Belfiore zeigte seine Präsentation in dieser Veranstaltung auf einer Vorabversion, die noch als "Technical Preview" gekennzeichnet war – der Name der vor Monaten vorgestellten Vorabversion. Den Namen passt Microsoft üblicherweise bei der nächsten Vorabversion an.

Zum Abschluss der Veranstaltung bestätigte Microsofts Chef Satya Nadella, dass man unter "Windows as a Service" kontinuierliche funktionale Updates verstehen soll. Offenbar soll Windows 10 also wirklich wie bereits vermutet das letzte Windows werden. Statt neuer großer Versionen werden Neuerungen künftig immer gleich per Windows Update ausgeliefert. Das soll dafür sorgen, dass Neuerungen wie die heute ebenfalls vorgestellten Holo-Funktionen möglichst schnell von allen Windows-Nutzern genutzt werden können.

Nadella fasste seine Vision von Windows 10 so zusammen: Die Leute sollen Windows nicht mehr einfach nur brauchen, sondern es wollen und es lieben. Der Mann hat Ziele. (jss) / (axv)