Roboter-Texte für Finanzfirmen, Geheimdienste – und Verbraucher?

Die Software Quill schreibt auf der Grundlage von Daten für Menschen verständliche Berichte. Je mehr Daten auch gewöhnliche Geräte liefern, desto breiter dürfte ihr Anwendungsgebiet werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Roboter-Texte für Finanzfirmen, Geheimdienste – und Verbraucher?

(Bild: dpa, Jens Büttner)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Die für das Verfassen von einfachen Nachrichten entwickelte Software Quill schreibt mittlerweile auch lange Berichte für Finanzriesen und Geheimdienste – und bald vielleicht über das Innenleben von Geräten aller Art, berichtet Technology Review.

Entwickelt wurde Quill von Narrative Science, einem Unternehmen aus Chicago, auf der Basis von Technik der Northwestern University. Anfangs schrieb die Software zum Beispiel kurze Berichte über Baseball-Spiele oder Börsenmeldungen. Seit einer Investition durch den Wagniskapitalarm der CIA gehören auch US-Geheimdienste zu den Kunden, und auch große Finanzfirmen lassen Quill Texte wie etwa Fondsberichte schreiben. Insgesamt liefert die Software heute jeden Tag einige Millionen Worte.

Bislang konzentrieren sich alle Anbieter in diesem Bereich auf Dienstleistungen für Unternehmen. Kristian Hammond, Informatikprofessor an der Northwestern University und Chefwissenschaftler bei Narrative Science, aber sieht schon den nächsten Schritt: Wenn immer mehr Autos, Gesundheitstechnik und Hausgeräte internetfähig werden, könnten einfache Grafiken und Symbole zur Kommunikation mit Menschen bald nicht mehr ausreichen. Die meisten Haushalte werden laut Hammond Unterstützung dabei brauchen, die vielen neuen Daten zu verstehen – und sie von Quill bekommen: "Diese Technologie wird irgendwann die erklärende Stimme von allem sein, was Daten hat."

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)