Vodafone und Secusmart stellen abhörsichere Telefonie-App vor

Für 15 Euro im Monat wollen Vodafone und Secusmart abhörsichere App-to-App Kommunikation möglich machen. Behörden sollen nur Verbindungsdaten abfragen können, aber nicht an die Inhalte kommen.

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Secusmart
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Von
  • Detlef Borchers

Bereits zur CeBIT 2014 angekündigt, haben Vodafone und Secusmart eine abhörsichere App für das Telefonieren im Mobilfunknetz mit Android- und iPhone-Handys vorgestellt. Sie soll ab der CeBIT 2015 vermarktet werden.

Die von Secusmart entwickelte App wurde bereits auf der letzten CeBIT unter dem Namen Secure Call angekündigt. Sie soll für 15 Euro im Monat pro Nutzer eine sichere App-to-App-Kommunikation ermöglichen: Telefonate ins Festnetz sind derzeit nicht möglich. Vorbedingung ist, dass mindesten einer der beiden Gesprächsteilnehmer einen Vodafone-Vertrag hat. Als Kunden sind Großkonzerne, der Mittelstand, aber auch kleine Anwaltskanzleien ausgemacht worden, die abhörsicher kommunizieren müssen.

Die App kann das interne Telefonverzeichnis eines Mobiltelefons nutzen, aber auch ein separates Verzeichnis für die verschlüsselte Kommunikation anlegen. Die Telefonate werden verschlüsselt und mit einem Datendurchsatz von 10 Kilobit pro Sekunde pro Richtung übertragen, was von den gängigen Datenflatrates abgedeckt sein soll. Die jeweils zu generierenden Schlüssel verbleiben auf den Telefonen und sind auch vom Betreiber nicht einsehbar.

"Wir verkaufen keine nicht-schusssicheren schusssicheren Westen" erklärte Secusmart-Geschäftsführer Hans-Christoph Quelle gegenüber der dpa. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben können die Behörden zwar die Verbindungsdaten abfragen, aber nicht die Inhalte überwachen. Hierzu wären massive Änderungen an der Software nötig, meinte Quelle.

Mit der App treten Vodafone und Secusmart in Konkurrenz zur Deutschen Telekom, die zusammen mit dem Berliner Kryptospezialisten GSMK ein ähnliches Angebot vorweisen kann. Während die Telekom ihre Lösung weltweit vermarkten will, ist das Angebot von Secusmart und Vodafone zunächst auf den deutschen Markt beschränkt. Hier sieht man einen außerordentlich hohen Nachholbedarf jenseits der Verschlüsselungslösung auf Hardware-Basis, wie sie Secusmart/Blackberry und die Telekom für die Regierungskommunikation anbieten. (axk)