TR35: Schlauer heizen

Christian Deilmann arbeitet an Smarthome-Lösungen, die Google Konkurrenz machen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • TR Online

Christian Deilmann arbeitet an Smarthome-Lösungen, die Google Konkurrenz machen.

Von künstlichen Organen bis zu betankbaren Akkus: Zum zweiten Mal kürt Technology Review die innovativsten Köpfe unter 35. Die 10 Gewinner zeigen, was die Zukunft bringen wird.

Einige nennen tado das deutsche Nest, nach dem Entwickler intelligenter Thermostate, den Google Anfang 2014 für 3,2 Milliarden Dollar gekauft hat. Aber was Nest mit auffälligem Design gelingt, will tado-Gründer Christian Deilmann mit Unauffälligkeit erreichen. "Die Nutzer sollen nicht merken, dass unser Gerät ihre Heizung steuert."

Der 32-Jährige studierte Maschinenbau und Management mit Schwerpunkt Energietechnik, unter anderem am Massachusetts Institute of Technology. 2010 begann er mit Johannes Schwarz an einer intelligenten Heizungssteuerung zu tüfteln. 2011 gründeten sie tado, inzwischen haben sie 94 Mitarbeiter.

Ihr Produkt lässt sich mit Smartphones koppeln und merkt über deren Positionsdaten, wann die Nutzer abwesend sind. Der Algorithmus berücksichtigt zudem das Wetter und lernt aus den Gebäudeeigenschaften.

So lassen sich einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik zufolge bis zu 25 Prozent Energie sparen – jedenfalls im Vergleich zu einer Heizung mit standardisierter Nachtabschaltung.

Kleiner Haken: Man braucht eine eigene Heizung. "In Deutschland sind das 60 Prozent der Haushalte", gibt der Gründer zu. Europaweit läge der Anteil aber immerhin bei 70 Prozent.

Deilmanns nächster Schritt ist eine Steuerung für Klimaanlagen. Sie soll dieses Jahr auf den Markt kommen. "Ein paar Tausend Stück sind vorbestellt", sagt er – die Hälfte davon für die USA, ein weiteres Drittel für Südeuropa.

()