Ex-Mitarbeiter von Megaupload in den USA verhaftet

Es kommt Bewegung in den Fall Megaupload: In den USA wurde ein Ex-Mitarbeiter der Plattform als einer von sieben Verdächtigen festgenommen. Der Anwalt des Hauptverdächtigen Kim Dotcom wittert einen Deal mit den US-Behörden.

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Kim Dotcom

Kim Dotcom kämpft immer noch gegen seine Auslieferung an die USA.

(Bild: dpa, Max Gilbert)

Lesezeit: 2 Min.

Der estnische Programmierer Andrus N. Ist in den USA im Rahmen der Ermittlungen gegen das 2012 geschlossene Portal Megaupload verhaftet worden. N. soll als einer von sieben Verdächtigen am Betrieb der Filehosting-Plattform mitgearbeitet haben, das laut den US-Behörden zu massiven Urheberrechtsverletzungen genutzt wurde. Das geht aus einem Bericht des New Zealand Herald hervor.

Dem Blog Torrentfreak zufolge lebt N. in den Niederlanden, wo ein Verfahren auf Auslieferung an die USA gegen ihn lief. Seine Verhaftung in den USA bietet nun Raum für Spekulation. „Entweder ist er von sich aus gegangen oder er hat sich auf einen Handel eingelassen“, sagte Ira Rothken, der Anwalt des Hauptverdächtigen Kim Dotcom, dem New Zealand Herald. Der Zeitung zufolge bemüht sich die US-Polizeibehörde FBI derzeit verstärkt um Zeugenaussagen von Personen, die für den deutschstämmigen Unternehmer Dotcom gearbeitet haben.

Kim Dotcom kämpft in Neuseeland bereits seit längerem gegen seine Auslieferung an die USA. Neuseeländische Behörden waren Anfang 2012 auf Antrag der US-Behörden mit Dutzenden Beamten auf Dotcoms Anwesen bei Auckland vorgedrungen und hatten ihn festgenommen. Sie beschlagnahmten Luxusgüter und Vermögenswerte. Die US-Behörden werfen Dotcom als Gründer der Tauschplattform Megaupload massive Verletzungen von Urheberrechten mit einem Schaden von einer halben Milliarde Dollar vor. Sie haben die Auslieferung beantragt.

Seinem Linkedin-Profil nach arbeitete N. von 2006 bis zur Schließung 2012 für Megaupload, wobei er im wesentlichen als Entwickler tätig gewesen sei. N. sei in den vergangenen drei Jahren "durch die Hölle gegangen“, teilte Dotcom via Twitter mit. "Ich wünsche ihm nur das Beste.“ (axk)