EU-Kommission veröffentlicht neue Open-Source-Strategie

Open-Source-Software will die EU-Kommission künftig bei Ausschreibungen genauso behandeln wie proprietäre Alternativen. Interoperable Produkte sollen auf Basis offener Standards bevorzugt, offene Rechtsfragen geklärt werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 27 Kommentare lesen
EU-Kommission veröffentlicht neue Open-Source-Strategie

Bausteine, die sie in eigenen Projekten entwickelt, will die EU-Kommission unter der European Union Public License bereit stellen.

(Bild: EU-Kommission)

Lesezeit: 1 Min.

Die EU-Kommission hat ihre Ende 2014 umrissene neue Open-Source-Strategie, die bis 2017 gelten soll, nun ins Web gestellt. Freie Software und Programme unter vergleichbar offenen Lizenzen sollen demnach für die Kommission intern eine größere Rolle spielen. Besonderen Wert legt sie darauf, dass Open-Source-Software bei Beschaffungen künftig gleiche Chancen gegenüber proprietären Alternativen hat. Interoperabilität betrachtet die Kommission dabei genauso als "entscheidenden Faktor" wie "gut etablierte" offene Standards. Letztlich komme es auf die gesamten Betriebskosten an.

Die Behörde will aktiv an Open-Source-Gemeinschaften teilnehmen. Bausteine, die sie in eigenen Projekten entwickle, sollen der Community über die Plattform Joinup unter der European Union Public License (EUPL) bereit gestellt werden. Entwicklern, die Projekte für die Kommission abwickeln, verspricht sie rechtlichen Beistand etwa im Umgang mit Patentfragen rund um Computerprogramme. Als besondere Einsatzschwerpunkte von Open Source nennt die Kommission grenzüberschreitendes E-Government und IT-Sicherheit.

Die Kommission hat nach eigenen Angaben einen "umfassenden Aktionsplan" geschaffen, den sie in dem abgesteckten dreijährigen Zeitrum abarbeiten will. Enthalten sein sollen Richtlinien und Praxisbeispiele für den Mischbetrieb mit Open-Source- und proprietären Produkten für professionelle IT-Dienste einschließlich des Betriebs von Datenzentren. Eine erste Version der Strategie hatte die Behörde 2010 verabschiedet und diese seitdem mehrfach überarbeitet. (anw)