Hairware: Eine Haarverlängerung zur Steuerung des Smartphones

Das unverfängliche Streichen durch die Haare könnte in Zukunft, vom Gegenüber unbemerkt, Aktionen auf dem eigenen Smartphone auslösen. Das schlägt zumindest ein Unternehmen aus Brasilien vor.

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Haarverlängerung zur Smartphone-Steuerung

Die Berührung der künstlichen Haarsträhne wird über einen Mikrocontroller erfasst und an das Smartphone geschickt.

(Bild: Katia Canepa Vega)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Denise Bergert

Das brasilianische Unternehmen Beauty Tech hat unter der Leitung der Designerin Katia Vega eine smarte Haarverlängerung entwickelt, die bei Berührung Kontakt mit dem Smartphone aufnehmen und dort bestimmte Befehle anstoßen kann. Hierfür wurden kapazitive Drähte in das Kunsthaar eingeflochten, die mit einer Haarklammer verbunden sind, in der wiederum ein Bluetooth-Modul und ein Arduino-Mikrocontroller untergebracht sind.

Da nur ein Teil der Haarverlängerung aus leitfähigem Material besteht, sei eine Isolierung von der Kopfhaut gegeben. Eine farbliche Anpassung an das restliche Haar sei ebenfalls möglich, so dass die High-Tech-Strähne kaum vom echten Haar des Trägers zu unterscheiden wäre. Lange Haare ermöglichen es zudem, bei einer Berührung der oberen, mittleren oder unteren Haarpartie unterschiedliche Signale und damit auch unterschiedliche Befehle an das Smartphone zu senden.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind laut Beauty Tech Designer vielfältig. So richte sich die Hairware getaufte Technik primär an Frauen, die in Gefahrensituationen unbemerkt einen Hilferuf absetzen wollen. So könnte ein unverfängliches Streichen durch das Haar beispielsweise einen Notruf über die App Circle of 6 auf dem Smartphone auslösen.

Doch auch in harmlosen Alltagssituationen kann das Streichen durch die künstlichen Haare eine Aktion anstoßen, beispielsweise das Senden einer vorgefertigten Nachricht an den Geliebten, den Start für eine Aufzeichnung des gerade geführten Gesprächs oder den Versand des aktuellen Standorts.

Bislang handelt es sich bei Hairware lediglich um eine Machbarkeitsstudie. Auf dem Intelligent User Interfaces 2015 Meeting in Atlanta wurde die smarte Haarverlängerung bereits vorgestellt. Anwesende Gäste konnten über eine Berührung der Kunsthaare ein Selbstporträt von sich erstellen. (mho)