Immer mehr Zeitschriften in Deutschland

Die Zahl der Publikumszeitschriften ist im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert gestiegen. Zwar warnen die Zeitschriftenverleger auch vor Schwierigkeiten, aber ihre Umsätze liegen in Milliardenhöhe. Rein digitaler Journalismus könne noch nicht mithalten.

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Immer mehr Zeitschriften in Deutschland

(Bild: 4028mdk09, CC BY-SA 3.0)

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Von
  • dpa

Die deutschen Zeitschriftenverleger haben im vergangenen Jahr 133 neue Print-Magazine auf den Markt gebracht. Die Zahl der periodisch erscheinenden Publikumszeitschriften sei auf einen Rekordstand von fast 1600 gestiegen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Stephan Scherzer, am Donnerstagabend in München.

Das Wachstum sei allerdings gefährdet – nicht durch den digitalen Umbruch, sondern durch unfaire politische Rahmenbedingungen, mahnte Scherzer: "Die Zeitschriftenverlage befinden sich in einem Wettbewerbsumfeld, das durch neue Werbebeschränkungen, Schwächung des Urheberrechts, den Missbrauch von Monopolpositionen bis hin zum Steuernachteil digitaler Presse gekennzeichnet ist."

Die Vorsitzende des Verbands der Zeitschriftenverlage in Bayern (VZB), Waltraut von Mengden, sieht dennoch gute Gründe dafür, weiter in Print zu investieren: "Die Deutschen geben für Zeitschriften jedes Jahr immer noch über drei Milliarden Euro aus." Die Werbeerlöse von Zeitungen und Zeitschriften beliefen sich auf über vier Milliarden Euro, sagte von Mengden bei der VZB-Jahrestagung. "Demgegenüber fallen die wirtschaftlichen Erfolge des rein digitalen Journalismus nach wie vor kümmerlich aus. Wer also den Digital-Predigern vor 10 bis 15 Jahren gefolgt wäre, wäre heute wahrscheinlich ein bisschen pleite." (mho)