Paypal-Alternative: Sparkassen beteiligen sich an Online-Bezahldienst

Die deutschen Banken wollen mit einem eigenen Bezahldienst Paypal Konkurrenz machen. Nun sind auch die Sparkassen mit an Bord, die sich nach Zögern einstimmig für die Teilnahme entschieden haben.

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Bezahldienst PayPal

(Bild: dpa, Lukas Schulze/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Die deutschen Sparkassen und Banken wollen dem US-Bezahldienst PayPal gemeinsam Kunden abjagen. Der Vorstand des Sparkassenverbandes DSGV sprach sich laut der dpa einstimmig dafür aus, an einem Online-Bezahldienst der deutschen Kreditwirtschaft teilzunehmen. Dieser soll noch Ende dieses Jahres starten.

Die Sparkassen würden durch den Sparkassenverlag, die Landesbank Baden-Württemberg sowie die Landesbank Hessen-Thüringen als Investoren in der gemeinsamen Gesellschaft vertreten, hieß es. Die nötigen Schritte würden eingeleitet, um die Markteinführung sicherzustellen.

Banken sind in ihrem klassischen Geschäft durch die Ebay-Tochter PayPal und andere Internetfirmen unter Druck geraten. Die Sparkassen hatten mit dem Schritt lange gezögert – mit rund 50 Millionen Kunden und 46,5 Millionen verwalteten Girokonten dürften aber gerade sie ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Vorhabens sein.

In welchem Umfang er sich an den Kosten für Entwicklung und Einführung des neuen Bezahlsystems beteiligen wird, ließ der Sparkassenverband auf Anfrage von heise online aber offen. Der 2006 gemeinsam mit anderen Banken gegründete Bezahldienst Giropay solle trotz möglicher Konkurrenz zum neuen Service "zunächst in seiner jetzigen Form auf dem Markt" bleiben, erklärte ein Sprecher des DSGV.

Medienberichte schätzen die Kosten für Entwicklung und Einführung des neuen Dienstes auf rund 100 Millionen Euro. Kunden sollen damit bequem und sicher Onlinezahlungen über ihr Girokonto tätigen können. Wie der Bezahlservice heißen soll, welche Transaktionskosten anfallen sowie weitere Details wurden noch nicht offiziell gemacht. Das Handelsblatt zitierte aber schon aus internen Unterlagen, denen zufolge der Dienst "Pay Direkt" heißen soll und sich mit Leistungen wie Käuferschutz und Zahlungsgarantie für Händler stark an Paypal orientiere. (mit Material der dpa) / (axk)