Arduino und Adafruit stellen Board Gemma vor
Das Board Gemma für Wearable-Projekte soll 10 US-Dollar kosten. Die Arduino-IDE öffnet sich derweil für Platinen von Drittherstellern.
- Philip Steffan
Die schon im Oktober angekündigte Zusammenarbeit von Arduino mit dem US-Hersteller Adafruit trägt Früchte: Die Firmen haben nun das neue Mikrocontroller-Board Arduino Gemma angekündigt. Auf der kreisrunden Platine mit 28 mm Durchmesser sitzt ein Attiny85, der sich dank eines neuen Bootloaders direkt aus der Arduino-IDE programmieren lässt. Im Gegensatz zu vergleichbarer Hardware wie dem pico-Platinchen sind allerdings keine weiteren Sensoren verbaut.
Das Gemma-Board mit seinen drei I/O-Anschlüssen ist vor allem für kleinere Wearable-Projekte zum Beispiel im Zusammenspiel mit den ebenfalls von Adafruit entwickelten Neopixel-LED-Modulen gedacht und kostet rund 10 US-Dollar. Zur Ansteuerung muss die neueste Arduino-IDE in Version 1.6.4 installiert werden, die ebenfalls ab sofort erhältlich ist.
Das wichtigste neue Feature dieser Version ist die einfache Möglichkeit, die notwendigen Konfigurationseinstellungen für Boards von Drittanbietern einzubinden. Bisher mussten dafür Textdateien lokal bearbeitet werden, nun kann einfach eine vom Hersteller genannte Konfigurations-URL in den Einstellungen angeben werden. Danach kann das gewünschte Entwicklungsboard einfach im Menü "Board" auswählt werden. Hersteller können diese Infos einfach in Form einer json-Datei auf ihrem Server zur Verfügung stellen.
Die Funktion ist Teil von Arduinos Ankündigung, sich (auch vor dem Hintergrund des aktuellen Markenstreits) weiter zu öffnen. Verwirrung stiftet dabei Arduinos ehemaliger Hardwarehersteller Smart Projects, der seit einiger Zeit ebenfalls unter Arduino firmiert und die Internetseite arduino.org betreibt. Dessen Team hat die quelloffene Arduino-Software vor einigen Wochen geforkt und ihrem Update die Versionsnummer 1.7 gegeben, mittlerweile ist man dort bei 1.7.3. (phs)