Displayweek: Minidisplay mit eingebauter Kamera für AR-Brillen

Um virtuelle Objekte in die reale Umgebung einzupassen, müssen Augmented-Reality-Systeme nicht nur die Kopfbewegung, sondern auch die Blickrichtung des Nutzers kennen. Das Commed aus Dresden baut dafür Kamerasensoren direkt in kleine Mikro-OLEDs.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
Displayweek: Minidisplay mit eingebauter Kamera für AR-Brillen
Lesezeit: 2 Min.

In San Jose waren auch deutsche Aussteller am Start, darunter die Forschungseinrichtnng FEP. Das zum Fraunhofer-Verbund gehörende Institut hat sich der Grundlagenforschung und der Entwicklung von OLEDs verschrieben. Auf der Displayweek zeigt das "Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik" die Weiterentwicklung seines organischen Mikrodisplays mit eingebauter Kamera.

Solche miniaturisierten Display-Kamera-Systeme werden unter anderem für AR-Brillen benötigt – bei diesen muss man nicht nur den Kopfbewegung, sondern auch die Blickrichtung auswerten: Erst wenn die AR-Brille erkennt, wohin ihr Träger schaut, kann sie die virtuellen Objekte mit den Objekten in der realen Welt exakt zur Deckung bringen.

Bidirektionales Kameradisplay des FEP (3 Bilder)

Das bidirektionale OLED-Display zeigt Bilder an und erfasst gleichzeitig mit seinen eingebauten Sensoren die Augenbewegung.
(Bild: Ulrike Kuhlmann)

Das bidirektionale Kameradisplay des FEP versammelt 800 × 600 Pixel auf seiner 12,8 mm × 9,6 mm großen Fläche (0,6 Zoll Diagonale). Zwischen den im Quadrat angeordneten RGBW-Subpixeln liegt jeweils ein Kamerasensor. Die Sensordaten und der Display-Inhalt werden sequentiell ausgelesen, beziehungsweise aufs Dislay gegeben. Das klappt gut, weil die flinken Mikro-OLED ausreichend kurze Schaltzeiten besitzen.

Die Forscher haben die Anzahl der Sensoren deutlich erhöht und sie können jetzt auch farbige Bilder darstellen – die vormaligen Muster waren monochrome Graustufendisplays mit deutlich geringerer Kameraauflösung.

Außerdem haben sie handliche Kästchen inklusive Ansteuerelektronik für die Mikrodisplays entworfen. Die Kits bestehen aus einem flachen Alugehäuse, das per HDMI mit der Signalquelle verbunden wird. Die Daten der Kamerasensoren werden über eine USB-3.0-Schnittstelle ausgelesen. Die kleinen OLEDs sitzen auf fertigen Platinen und werden über eine einheitliche Schnittstelle an die Box gesteckt – fertig ist das Evaluation Board. (uk)