Holus: Holografieähnliches Display für Heimanwender

Das holografieähnliche Display Holus kann von allen Seiten betrachtet und mit unterschiedlichen Mobilgeräten verbunden werden. Der Hersteller sucht aktuell bei Kickstarter nach Unterstützern für sein Projekt.

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Holus: Holografisches Display für Heimanwender

Holus kann laut dem Hersteller unter anderem für holografische Telefonkonferenzen genutzt werden.

(Bild: H+ Technology)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Denise Bergert

Der kanadische Hersteller H+ Technology hat mit Holus ein holografieähnliches Display für den Heimgebrauch vorgestellt. Um ein scheinbar dreidimensionales Bild zu erzeugen, haben die Entwickler das Gerät mit mehreren Bildschirmen bestückt, die pyramidenförmig in einem rechteckigen Gehäuse angeordnet sind. Die Displays sind aus Sekuritglas gefertigt und sollen durch eine spezielle Beschichtung Inhalte aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln optimal darstellen können.

Im Gehäuse, das an einen 3D-Drucker erinnert, sind außerdem Lautsprecher und zwei USB-Ports zum Aufladen von Smartphone oder Tablet untergebracht. Inhalte werden auf dem Holus über ein angeschlossenes Mobilgerät dargestellt. Dieses wird über ein ausziehbares Dock mit dem Gerät verbunden. Wahlweise sei auch die kabellose Verbindung von mehreren Geräten gleichzeitig per WLAN oder Bluetooth möglich.

Neben der Home-Version von Holus will H+ Technology auch eine Pro-Version anbieten, die über einen zusätzlichen HDMI-Port verfügt. Mit den SDK-Tools sollen Dritthersteller eigene Anwendungen für Holus entwickeln können. Unterstützt werden unter anderem die Unity3D- und die Unreal-Engine.

Beide Modelle sollen den Angaben zufolge über einen Energiesparmodus verfügen, der die Display-Helligkeit je nach Raumbeleuchtung anpassen soll. Als Einsatzgebiete nennt der Hersteller Spiele, Telefonkonferenzen, Lernprogramme oder auch die Zusammenarbeit mit einem 3D-Drucker. Hier könnten Modelle vor dem Druck von allen Seiten betrachtet werden. Mit Omi stellt H+ Technology auch einen digitalen Assistenten bereit, der über Sprachbefehle gesteuert werden kann.

Der Hersteller will für Holus außerdem Middleware-Support anbieten. Partner hat H+ Technology bereits in Leap Motion, Occipital und Emotiv gefunden. Holus soll außerdem sowohl zu iOS und Linux als auch zu Android und Windows kompatibel sein.

Das Gehäuse der Holus Home Edition misst 23 × 45 × 45 Zentimeter und soll einen 360-Grad-Betrachtungswinkel auf das pyramidenförmige Display bieten. Der Bildschirm hat demnach eine Gesamtauflösung von 1.600 × 1.600 Pixeln. Der Betrieb von Holus verbraucht nach Herstellerangaben im Durchschnitt 25 und maximal 66 Watt.

Über Kickstarter kann Holus bereits vorbestellt werden. Die Home Edition schlägt mit 550 und die Pro Edition mit 650 US-Dollar zu Buche. Zum Release soll die Hardware dann 850 beziehungsweise 950 US-Dollar kosten. Die Auslieferung wird laut H+ Technology für die Pro-Version im März und die Home-Version im Juli 2016 erfolgen. Das gesteckte Kickstarter-Ziel von 50.000 Kanadischen Dollar hat das Unternehmen mit aktuell mehr als 173.000 Kanadischen Dollar bereits weit überschritten.

[Update 12.06.2015 – 15:35 Uhr] Die vier im Boden eingelassene Displays des Holus projizieren ihr Bild auf die schräg stehenden Glasscheiben, die das Bild wiederum zum Betrachter reflektieren. Die Gläser sind mit einem Polarisator beschichtet (sogenannte Brewster-Scheibe), der den oberen Polarisator des jeweils bildgebenden Displays ersetzt; Samsung hatte vor etlichen Jahren etwas Vergleichbares gezeigt. Sind die Displays mit Lentikularlinsenraster beschichtet, kann das projizierte Bild auch dreidimensional erscheinen. Jeder Betrachter sieht auf "sein" Displays – wenn die vier Displays unterschiedliche Inhalte zeigen, entsteht der Eindruck des Drumherumguckens. Eine echte Rundumansicht ist das natürlich ebenso wenig wie echte Holografie. Der Effekt ist aber doch überraschend. (mho)