Programmiersprache R: Konsortium mit breiter Industrieunterstützung gegründet

Google, Microsoft, Oracle gehören zu den Gründungsmitgliedern des unter dem Dach der Linux Foundation beheimateten R Consortium, aber auch schon länger in der R-Community umtriebige Firmen.

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Von
  • Alexander Neumann

Die Zahl an R-Entwicklern und Unternehmen mit Interesse an der Programmiersprache nimmt weiter zu. Um deren Anforderungen und Wünsche befriedigen zu können, haben die R Foundation und Unternehmen wie Microsoft (via Revolution Analytics), Google, Hewlett-Packard und Oracle, aber auch schon länger in der R-Szene tätige Firmen wie RStudio, Tibco und Mango Solutions das R Consortium gegründet. Die Non-Profit-Organisation wird als gemeinschaftlich geführtes Projekt ihre Heimat unter dem Dach der Linux Foundation haben.

Zu den Aufgaben des R-Konsortiums gehören einerseits, die in Österreich beheimatete R Foundation bei der Weiterentwicklung, Wartung und Verteilung von R-Software zu unterstützen, und andererseits, ein einheitliches Rahmenwerk für die R-Anwender bereitzustellen. Die Organisation wird dabei durch Beiträge ihrer Mitglieder finanziert.

An der Arbeit der R Foundation als maßgebliche Körperschaft zur Entwicklung der R-Sprache soll sich durch die Gründung des Konsortiums nichts ändern. Dieses soll Projekte lancieren, durch die Entwickler einen einfacheren Zugang zur Sprache haben, und außerdem das R-Ökosystem um weitere Softwarepakete und andere Hilfsmittel ausbauen.

R genießt unter Statistikern und Datenanalysten zunehmende Verbreitung – von zwei Millionen Anwendern ist andernorts die Rede –, da die Sprache einfach zu erlernen ist, auch wenn keine Programmierkenntnisse vorliegen. Anwender finden bei R eine Reihe Mechanismen für das Organisieren von Daten, zum Erstellen von Kalkulationen und zur optischen Aufbereitung der Datensätze. Auch gibt es mehrere Tausend als Erweiterung vorliegende Pakete für R, die sich speziellen Aufgaben widmen. Auf den Gebieten der statistischen Berechnungen und Predictive Analytics konkurriert die Sprache mit SAS, Matlab, Mathematica und etlichen Python-Bibliotheken.

Die Sprache, die unter der GPL (General Public Licence) entwickelt wird, ist Anfang der 90er-Jahre aus der in den Bell Laboratories entwickelten Sprache S hervorgegangen, die sich gleicher Aufgaben annimmt. Viele für S geschriebene Programme sind auch unter R lauffähig.

Siehe dazu auf heise Developer:

(ane)