BeagleCore: Mini-Mikrocontroller-Board fĂĽrs Internet der Dinge bei Kickstarter

Der BeagleBone Black ist nie so ein richtiger Renner geworden, trotz technischer Vorzüge und seines günstigen Preises. Eine Miniaturausgabe soll dem Mikrocontroller-Board jetzt aber den Einsatz in vernetzten Geräten erschließen.

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BeagleCore: Mini-Mikrocontroller-Board

Kompakt, ohne Pins und zum BeagleBone Black kompatibel: Der BeagleCore aus Köln.

(Bild: BeagleCore)

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Verglichen mit dem Kleincomputer Raspberry Pi und dem Bastler-Board Arduino spielt der BeagleBone Black (kurz: BBB) von Texas Instrument eher in einer weniger prominenten Liga: Zwar ist es mittlerweile seit zwei Jahren auf dem Markt, davon gab es aber anderthalb Jahre Lieferengpässe, weshalb das Board trotz seines günstigen Preises wenig Verbreitung gefunden hat. Seine vielen I/O-Funktionen sind aber für alle nützlich, die damit Steuerungen bauen wollen (ausführliche Vorstellung des BeagleBone Black und anderer Boards siehe Make 2/15, S. 44).

Auf dem BeagleBone Black entwickeln, aber die Serie mit dem neuen BeagleCore als Herzstück produzieren – diese Idee steckt hinter der Kickstarter-Kampagne der Entwickler aus Köln.

(Bild: BeagleCore)

Das Projekt BeagleCore aus Köln hat sich jetzt auf die Fahnen geschrieben, dieses Profil zu schärfen: Ihr nur 32 mm × 49 mm großes Board soll die kompletten Kernfunktionen des BeagleBone Black bieten und mit diesem vollständig kompatibel sein. Damit zielt der Hersteller auf den professionellen Markt: Das miniaturisierte Board soll sich vor allen in Geräten nützlich machen, die sich zum vielbeschworenen Internet der Dinge vernetzen.

Für seine einzelnen Komponenten soll die langfristige Lieferbarkeit gesichert sein, ein wichtiges Argument für den industrieellen Einsatz. Zum Produktionsstart des BeagleCore läuft aktuell eine Crowdfunding-Kampagne bei Kickstarter. Dort bekommt man das Board derzeit noch zum Early-Bird-Preis von 39 Euro.

Hier wurde der BeagleCore auf ein Beispiel-Baseboard montiert, das von der Größe und den Schnittstellen dem originalen BeagleBone Black ähnelt.

(Bild: BeagleCore)

Der Mini-Beagle verfügt allerdings über keine bequem zu beschaltenden Pins oder Standardschnittstellen wie die üblichen Bastler-Mikrocontroller-Plattformen. Genau darin soll sein Vorteil gegenüber dem Original-BeagleBone liegen: Der verfügt zum Beispiel nur über einen einzigen USB-Host-Port; bei mehr Peripherie braucht man USB-Hubs, die aber unter Linux gerne mal den Dienst versagen. Andere Erweiterungen wie WLAN rüstet man über sogenannte Capes nach, die man auf die Pfostenleisten des BBB steckt – wer spezielle Anforderungen an Schnittstellen hat, auf dessen Werkbank wuchert bald ein unhandliches System heran.

Den BeagleCore hingegen soll man auf spezielle Basisplatinen aufsetzen, maßgeschneidert für den jeweiligen Einsatzzweck. Seine Prototypen kann man aber trotzdem auf einem klassischen BBB samt fliegenden Aufbauten drumherum entwickeln – dank der vollständigen Kompatibilität soll sämtlicher Code auch auf dem BeagleCore laufen.

Das Design des BeagleCore sowie einer Referenz-Basisplatine wollen die Entwickler komplett unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlichen. Die Kickstarter-Aktion läuft noch bis in die Nacht vom 7. zum 8. August; die ersten Boards sollen im Februar 2016 verschickt werden. (pek)