Das Internet ist kein öffentlicher Raum

Auch wenn das vermutlich Allgemeinwissen ist, so wurde Jutta Eckstein die Bedeutung erst so richtig durch Bruce Schneiers neuestes Buch "Data and Goliath" bewusst.

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Von
  • Jutta Eckstein

Auch wenn das vermutlich Allgemeinwissen ist, so wurde mir die Bedeutung erst so richtig durch Bruce Schneiers neuestes Buch "Data and Goliath" bewusst.

Öffentliche Räume im analogen Leben sind eine der Grundlagen für unser soziales Leben. Egal ob es sich hierbei um Parks, Plätze, Gehwege oder Straßen handelt, so sind diese nicht im privaten, sondern im öffentlichen Besitz. Gesetze regeln den Umgang mit und in den Räumen der öffentlichen Hand. Neben dem normalen Gebrauch, um zum Beispiel von A nach B zu kommen, dienen diese Räume einerseits als Treffpunkte (in Braunschweig fungieren die Parks im Sommer beispielsweise als Mega-Grillplätze) und andererseits als Orte für freie Meinungsäußerung (auch wenn ich momentan nicht mit allen dort abgehaltenen Demonstrationen glücklich bin).

All so etwas gibt es Online nicht, da es keinen "Ort" gibt, der nicht im privaten Besitz ist. Zwar haben wir immer das Gefühl, dass das Internet uns allen gehören würde, aber immer steckt ein Unternehmen dahinter. Den Nutzungvereinbarungen stimmen wir meist eh blind zu, manchmal auch wissentlich wie bei einer der letzten Skype-Nutzungsänderungen und werden erst aufmerksam, wenn vor allem bei solchen Nutzungsänderungen unsere Daten plötzlich weg sind oder anderweitig verwendet wurden.

Einerseits gilt es, aufmerksamer mit den privaten Räumen umzugehen und andererseits auch einen öffentlichen Online-Raum einzufordern. Dabei kann es unerheblich sein, von wem diese Allmende letztlich betrieben wird, solange für sie Regeln gelten, die nicht von einem Unternehmen definiert werden.

Und nicht nur aufgrund dieser Erkenntnis und Forderung empfehle ich dringend "Data and Goliath" von Bruce Schneier zu lesen! ()