Zeitungen: E-Paper sind Wachstumsmotor der Branche

Die digitale Zeitung boomt. Immer mehr Leser sind offenbar bereit, für Journalismus im Netz zu bezahlen. Beim Umsatz mit Print- und Online-Angeboten rechnen die Verlage 2015 mit einer Stabilisierung.

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(Bild: heise online)

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Von
  • dpa

Die digitalen Angebote der Zeitungen sind der Wachstumsmotor der Branche. Die E-Paper-Auflage sei im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Drittel auf 733.000 gestiegen, teilte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am Dienstag in Berlin mit. Die Gesamt-Auflage ging um 4,32 Prozent auf 20,71 Millionen Exemplare (Vorjahreszeitraum: 21,51 Millionen) zurück.

Für das laufende Jahr rechneten die Zeitungsverlage mit konstanten Zahlen im Vertriebs- und Anzeigengeschäft, erklärte BDZV-Geschäftsführer Jörg Laskowski. Der Gesamtumsatz belief sich 2014 auf 7,76 Milliarden Euro (-0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). In Deutschland erscheinen laut BDZV derzeit 351 Tageszeitungen mit 1528 Lokalausgaben.

Die Nutzerzahlen ihrer Onlineangebote gingen kontinuierlich nach oben und seien innerhalb eines Jahres um eine weitere Million auf 18,5 Millionen pro Woche gestiegen, erklärte Hans-Joachim Fuhrmann, Mitglied der BDZV-Geschäftsleitung. Insgesamt erreichten die Zeitungen mit ihren Angeboten von der gedruckten Ausgabe über den Desktop-PC bis zu Smartphone und Tablet jeden Tag rund 52 Millionen Menschen – drei Viertel der deutschsprachigen Bevölkerung.

Optimistisch beurteilten die Zeitungsverleger die Entwicklung bei den Bezahlangeboten im Internet. Im Moment forderten 107 Verlage von ihren Lesern Geld für die Nutzung der Webangebote, ein Jahr zuvor seien es erst 73 gewesen. Bis Jahresende rechnet der BDZV mit mindestens 120 Zeitungen.

Die Zahlungsbereitschaft der Leser steige weiter, sagte Fuhrmann. In den Köpfen der Menschen sei angekommen, dass guter Journalismus auch im Netz seinen Preis habe. Jeder dritte deutsche Internetnutzer hat laut BDZV im vergangenen Jahr für redaktionelle Inhalte monatlich im Schnitt 15 Euro ausgegeben. (anw)