Iron Man für Alle: Exoskelette in Medizin und Industrie auf dem Vormarsch

Mechanische Anzüge, die dem Träger mehr Kraft verleihen, sind ein faszinierendes Konzept. Jetzt wird es zunehmend auch in der Praxis eingesetzt.

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Exoskelett
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Mehrere Unternehmen haben bereits so genannte Exoskelette auf den Markt gebracht und entwickeln weitere Varianten davon. Diese Vorrichtungen erkennen Bewegungen des Trägers und unterstützen sie dann mit mechanischer Kraft, so dass der Mensch entlastet wird. Das nach Science-Fiction klingende Konzept kommt somit zunehmend in der Realität an, berichtet Technology Review im Online-Artikel "Iron-Man-Anzüge für Fabrikarbeiter".

Das japanische Unternehmen Panasonic etwa hat vor kurzem den Verkaufsstart für ein Exoskelett angekündigt, das Arbeitern dabei helfen soll, schwere Objekte anzuheben und zu tragen. Der Anzug wiegt knapp über 13 Pfund und wird an Rücken, Schenkeln und Füßen des Trägers befestigt, der dann 33 Pfund mehr Gewicht tragen kann. Tests gab es schon bei Lagerhausarbeitern in Osaka, derzeit probieren außerdem Waldarbeiter in der Region den Kraftanzug aus.

Ein weiteres japanisches Unternehmen, Cyberyne, verkauft bereits Exoskelette für die Nutzung in Medizin und Industrie. Anhand von Nervensignalen erkennen sie die Absichten des Trägers und unterstützen ihn dabei mit mechanischer Kraft. In diesem Jahr hat Cyberdyne mit dem japanischen Automatisierungsanbieter Omron einen Vertrag über die Entwicklung weiterer Hilfstechnologien für Fabriken unterschrieben.

Bei Rehabilitation und als Gehhilfen haben Exoskelette bereits kommerziell Fuß gefasst. Mitte Juli hat das US-Unternehmen ReWalk eine neue Version seiner Hilfsapparatur für Menschen mit Rückenmarksschäden angekündigt. Das System ermöglicht Menschen, die normalerweise einen Rollstuhl brauchen, mit Hilfe von Krücken selbst zu gehen. Besonders starke Exoskelette werden außerdem seit einiger Zeit vom US-Militär getestet.

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(sma)