Lotto-Sicherheitschef ergaunert 14-Millionen-Jackpot mit Rootkit

Die Verurteilung ist die erste in den USA für einen erfolgreichen Hack einer Lotterie. Der Täter, Sicherhheitschef der Lottogesellschaft, hatte über 14 Millionen US-Dollar erbeutet.

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Lottoschein USA

(Bild: Sam Craig, Creative Commons BY-SA 2.0)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

Der Sicherheitschef der Lottogesellschaft im US-Staat Iowa wurde in zwei Fällen von Betrug verurteilt und muss mit bis zu zehn Jahren Gefängnis rechnen. Er soll Computer seiner eigenen Firma mit einem Rootkit infiziert haben, um die Annahme eines Lottoscheins zu manipulieren. Diesen gefälschten Gewinnschein hatte er mit Hilfe eines Freundes und eines Netzwerkes aus Anwälten einlösen lassen. So hatte die Gruppe 14,3 Millionen US-Dollar erbeutet.

Der Verurteilte sieht sich als unschuldig und will in Berufung gehen. Die Anklage hatte ihm während des Prozesses keine direkte Manipulation der Computer durch Schadcode nachweisen können, da diese wohl aus Sicherheitsgründen regelmäßig neu installiert werden. Eine Tatsache, von der der Angeklagte in seiner Funktion als Sicherheitschef gewusst haben muss. Eine Überwachungskamera soll ihn beim Kauf des Tickets gefilmt haben. Außerdem hatte ihn einer seiner Mitverschwörer verpfiffen.

Die Kamera, die den laut Anklage manipulierten Computer filmte, hat in der entsprechenden Zeit immer nur eine Sekunde in jeder Minute gefilmt – die Anklage interpretierte das als klare Manipulation. Der Verurteilte soll die Uhrzeit der Rechner über einen Monat vor der Ziehung am 29. Dezember 2010 durch den Schadcode manipuliert haben. Bei dem Fall handelt es sich, so US-Medien, um die erste Verurteilung für die Computer-gestützte Manipulation einer Lotterie in den USA. (fab)