Überwachung: Pakistan verbietet BlackBerry Enterprise Server

Pakistans Behörden ist die Verschlüsselung für BlackBerry-Geräte ein Dorn im Auge. Deswegen sollen in dem Land bis Ende November keine BlackBerry Enterprise Server mehr laufen.

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Blackberry

(Bild: dpa, Stephen Morrison)

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Die pakistanische Regierung hat Mobilfunkprovider aufgefordert, bis Ende November dafür zu sorgen, dass BlackBerry Enterprise Server (BES) vom Netz genommen werden, um die Überwachung zu erleichtern. Der Nachrichtenseite Dawn zufolge hat Pakistans Telekommunikationsbehörde PTA erklärt, Sicherheitsbehörden hätten "ernste Bedenken" angesichts der Plattform zum sicheren Management von Mobilgeräten. BlackBerrys Sicherheitsmaßnahmen sind ihnen offenbar ein Dorn im Auge und sollen nun auf politischem Weg beseitigt werden. Der Dienst für Kurznachrichten und andere Internetdienste von BlackBerry sind demnach aber nicht betroffen.

BlackBerry gerät mit seinen Diensten immer wieder ins Visier von autoritären – aber auch demokratischen – Regierungen, die auf die Kommunikation zugreifen wollen. Beim mit starker Verschlüsselung geschützten BlackBerry Enterprise Server hat BlackBerry aber keinen Zugriff auf die Schlüssel, es wird auch nicht wie bei der Transportverschlüsselung beim BlackBerry Messenger immer der gleiche Schlüssel verwendet.

In Pakistan wären von dem angekündigten Schritt jedoch nur rund 4000 bis 5000 Nutzer betroffen, schreibt Dawn. Das seien vor allem Mitarbeiter einiger großer Unternehmen und ausländischer Botschaften. Abgesehen davon seien die meisten Mobilfunkkunden inzwischen auf Smartphones anderer Hersteller gewechselt. (mho)