Wikileaks-Dokumente zeigen NSA-Spionage gegen Japan

Nach Frankreich und Deutschland geht es nun um Japan: Wikileaks hat Dokumente veröffentlicht, die die Bespitzelung der politischen Führung des Landes durch den US-Geheimdienst NSA beweisen soll. Die hat es aber auch auf die Wirtschaft abgesehen.

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NSA-Flagge

(Bild: Flagge: Mj-bird, CC BY-SA 3.0)

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NSA-Skandal

Die NSA, der britische GCHQ und andere westliche Geheimdienste greifen in großem Umfang internationale Kommunikation ab, spionieren Unternehmen sowie staatliche Stellen aus und verpflichten Dienstleister im Geheimen zur Kooperation. Einzelheiten dazu hat Edward Snowden enthüllt.

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat neue Dokumente zur weltweiten NSA-Spionage veröffentlicht und nach Frankreich und Deutschland betreffen sie nun Japan. Wieder gibt es Abhörprotokolle und eine Liste mit NSA-Suchbegriffen, die hochrangige Politiker aber diesmal auch Wirtschaftsvertreter umfassen. Betroffen sind demnach unter anderem der Wirtschaftsminister des Landes und Vertreter der Konzerne Mitsubishi und Mitsui. Von wann die Liste stammt, geht aus dem Dokument jedoch nicht hervor. Die Überwachungsprotokolle zeigen, dass sich die NSA für verschiedene Themen wie etwa die Umweltpolitik und Verhandlungstaktiken der Verbündeten aus Japan interessierte.

Mit der Enthüllung ergänzt Wikileaks ähnlich gelagerte Veröffentlichungen, die den Vorwurf der US-Spionage gegen deutsche und französische Politiker untermauern sollten. Demnach wurde nicht nur die Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Regierung sondern auch deren Vorgänger Gerhard Schröder und Helmut Kohl ausspioniert. In Frankreich betraf die Spionage demnach mehrere Präsidenten. Jeweils folgte ein kurzer und lauter Aufschrei in den politischen Landschaften der beiden Staaten, aber keine weiteren Reaktionen. Ob das in Japan anders sein wird, ist zu bezweifeln (mho)