Palette Gear: Hardware-Controller für Photoshop und Lightroom

Im November 2014 begann der kanadische Hersteller Palette ein Kickstarter-Projekt mit Hardware-Controllern für Lightrooom. Seit Juli ist das Produkt fertig. Im kommenden November soll die zweite Lieferung rausgehen. Wir haben es uns angesehen.

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Professional-Kit von Palette Gear (Wood Edition)

Das Professional-Kit von Palette Gear in der limitierten Wood Edition für 900 US-Dollar.

Lesezeit: 3 Min.

Schieberegler in Anwendungen wie Photoshop, Lightroom und ähnlichen Kreativanwendungen mit der Maus zu bedienen ist mühsam und unpräzise, dachten sich die Gründer von Palette Gear und aus diesem Grund haben sie ein System entwickelt, um diese Anwendungen mit echten Buttons, Schiebe- und Drehreglern auszustatten. Wir haben uns verschiedene Varianten der Hardware-Controller auf der Photoshop-World-Konferenz in Las Vegas angeschaut.

Das Starter-Kit für 200 US-Dollar enthält zwei Buttons, einen Schiebe- und einen Drehregler. Das Expert-Kit für 300 US-Dollar kommt mit je zwei Buttons und Schiebern sowie drei Drehreglern. Das Professional-Kit kostet 500 US-Dollar und enthält je vier Buttons und Schieber sowie sechs Drehregler. Man kann aber auch einzelne Controller für 30 US-Dollar (Buttons) oder 50 US-Dollar (Schieber und Dreher) dazukaufen. Das Ganze gibts in silberner und in limitierter und deutlich teurerer Holz-Optik.

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Das quadratische Core-Modul kommuniziert über USB mit einer Desktop-App, die für Windows und Mac OS X verfügbar ist. Drei verschiedene Controller-Typen lassen sich magnetisch damit verbinden: Das sind die ebenfalls quadratischen Buttons und Drehregler und die doppelt so großen, rechteckigen Schieberegler. Man muss beim Verbinden lediglich darauf achten, dass Pins und Kontakte zusammenpassen. Die Verbindung lässt sich recht einfach lösen, hält aber auf dem Schreibtisch gut zusammen.

Die Desktop-App erkennt automatisch das Layout der Controller und bildet es grafisch ab. Dort lassen sich verschiedene Profile für Lightroom, Photoshop, Illustrator und After Effects anlegen. Die Unterstützung für InDesign, Premiere Pro und Final Cut befindet sich noch im Beta-Status. Das Core-Modul bildet auf dem Display das Icon der aktiven Anwendung und den Namen des Profils ein. Farbige LEDs in den Controllern korrespondieren mit Farbmarkierungen in der App.

Lightroom bietet mehr Möglichkeiten als andere Anwendungen, da die Regler im Entwickeln-Modul alle offen liegen. Die Schieberegler kann man etwa Werten wie Belichtung und Kontrast aber auch etlichen weiteren in Lightroom zuoordnen. Springt man zum nächsten Bild und der Hardware-Schieberegler befindet sich nicht an der gleichen Position wie der in der Software, synchronisiert er sich bei der ersten Bewegung. Der nächste Schritt sollen motorisierte Schieberegler sein. Auch ein Track-Ball ist in Planung. Die Dreh-Regler lassen sich herunterdrücken und damit in geringerer Auflösung bewegen. So kann man heruntergedrückt eine Funktion grob einstellen und anschließend im normalen Modus feinjustieren.

Die Photoshop-Unterstützung ist vergleichsweise zurückgenommen. Funktionen in modalen Dialogen wie der Radius-Regler im Gauß'schen Weichzeichner gehören nicht zum Funktionsumfang. Das erscheint auch nicht sinnvoll. Die Schieberegler lassen sich etwa der Pinselgröße, -härte und -deckkraft zuweisen. Mit den unendlichen Drehreglern kann man durch die Ebenen oder durch die Ebenenmodi scrollen. Das klingt zunächst nach wenig, Palette Gear unterstützt aber die Funktionen, die immer im Blick und in Benutzung sind. Buttons lassen sich jedem beliebigen Tastenkürzel zuweisen.

Hardware-Controller für die Bildbearbeitung sind eine clevere Idee und können nicht nur die Arbeit vereinfachen, sondern auch das Ergebnis verändern. Mit einem echten Schieberegler ist man viel eher versucht, das gesamte Spektrum einer Funktion wie Kontrast auszuloten als mit der Maus. Die verleitet doch eher zu ängstlichem und kleinteiligem Zuppeln. (akr)