Hands-on: Samsung Gear VR und neue Netflix-App ausprobiert

Die neue 100-Dollar-Gear-VR-Brille soll im November in den Handel kommen. Wir haben das Gerät bereits ausprobiert. Außerdem konnten wir einen Blick auf die von John Carmack entwickelte Netflix-Gear-VR-App werfen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 36 Kommentare lesen
Samsung Gear VR
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Dass die dritte Version von Samsungs Smartphone-VR-Brille Gear VR 22 Prozent weniger wiegt als die Vorgängerin, spürt man beim Aufsetzen sofort. Der Tragekomfort ist deutlich besser, da nicht mehr so viel Gewicht auf Nase und Stirn lastet. Eine weitere Verbesserung: das neue Polster-Material, das sich sehr angenehm auf der Haut anfühlt.

Das neue 100-Dollar-Einschub-Headset unterstützt mit Galaxy Note 5, S6 Edge+, S6 und S6 Edge alle aktuellen Samsung-Smartphones. Mit einem kleinen Schiebeschalter verändert man die Position des Micro-USB-Steckers – in der ersten Stellung passen S6 und S6 Edge in die Halterung, in der zweiten Note 5 und S6 Edge+. Zumindest bei dem von uns ausprobierten Vorseriengerät ist das Einstecken der Smartphones ein wenig fummeliger als bei den Vorgängern.

Die 99$-Gear-VR (3 Bilder)

Die neue 99$-Gear-VR ist mit den vier 2015er-Samsung-Smartphones Galaxy Note 5, S6 Edge+, S6 und S6 Edge kompatibel.
(Bild: jkj / heise online)

Wie bei der zweiten Gear-VR-Version wird die USB-Buchse des Smartphones durchgeschleift, so dass man das Handy aufladen kann, während es im VR-Gehäuse steckt. Ein bei unserem Kurztest unhörbarer Lüfter verhindert Beschlagen und Überhitzen.

In Sachen Optik und Blickwinkel haben wir bei unserem kurzen Test auf der Oculus-Connect-Konferenz keinen Unterschied zu den Vorgängerinnen feststellen können – wir hatten allerdings auch keine Vergleichsbrille zur Hand.

Wir konnten bereits eine Vorabversion der neuen Netflix-App für die Gear VR ausprobieren. Das Programm wurde offenbar maßgeblich von Coder-Legende und Doom-Erfinder John Carmack entwickelt – er hat einen ausführlichen Blog-Post dazu veröffentlicht.

In der von uns ausprobierten Vorab-Netflix-App findet man sich in einem hübsch gerenderten Wohnzimmer wieder. Es stören noch einige Bugs.

Nach dem Start der App findet man sich in einem großzügigen, sehr detailliert gerenderten Wohnzimmer wieder. Auf der linken Seite schaut man durch große Fenster auf eine Berglandschaft. Kopfbewegungen werden wie bei der Oculus-Cinema-App extrem flüssig umgesetzt.

Wichtiger als die Umgebung: der riesige virtuelle Fernseher vor uns. Darauf ist das bekannte Netflix-Menü zu sehen. Wir wählen per Touchpad die Netflix-Eigenproduktion "Narcos" aus. Tolle Idee: Blendet die Benutzeroberfläche aus, wird es auch im virtuellen Wohnzimmer dunkel. Drückt man auf das Touchpanel der Brille, poppt die Oberfläche auf und gleichzeitig geht das Licht an.

Die Videoqualität war bei unserem Test der Vorabversion erstaunlich gut, allerdings störte uns ein eigenartiger 3D-Effekt im Videobild – offenbar ein Bug. Außerdem fiel uns auf, dass die englischen Untertitel in den spanischsprachigen Szenen viel zu kurz zu sehen waren.

Samsung und Oculus schielen mit dem halbierten Gear-VR-Preis sowie der Netflix-App ganz offensichtlich in Richtung Mainstream. Tatsächlich ist Fernsehen mit VR-Brille viel weniger nerdig, als man denkt: zum Beispiel wenn man im Wohnzimmer einen Film schauen will, ohne andere Menschen im Raum zu stören. Auch auf Reisen ist das Netflix-Heimkino zum Mitnehmen reizvoll – schade nur, dass es bislang keine Offline-Funktion gibt. (jkj)