Sicheres Smartphone: Silent Circle veröffentlicht Blackphone 2

Das Blackphone 2 ist ab heute für 799 Dollar in den USA erhältlich. Das Gerät richtet sich an Firmenkunden und ist mit Android for Work kompatibel.

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Blackphone 2

Das Blackphone 2 ist aktuell nur für US-Kunden erhältlich.

(Bild: Silent Circle)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Denise Bergert
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Der Krypto-Dienst Silent Circle veröffentlicht mit dem Blackphone 2 den Nachfolger des als sicher angepriesenen Smartphones Blackphone. Das Gerät wird in drei Versionen erhältlich sein, die jeweils auf die LTE-Bänder in den USA, Europa und Großbritannien ausgelegt sind. Auf der offiziellen Website kann aktuell nur die US-Version zum Preis von 799 US-Dollar bestellt werden. Wann die beiden anderen Varianten folgen, ist bislang noch unklar.

Die Hardware-Spezifikationen sind wie schon beim Vorgänger eher durchschnittlich. Das 5,5-Zoll-Display löst mit 1920 × 1080 Pixeln auf. Im schwarzen Gehäuse sitzt ein Achtkern-Prozessor Snapdragon 615 von Qualcomm mit 1,7 GHz und 3 GByte RAM. Der interne Speicher mit 32 GByte kann per MicroSD-Karte erweitert werden. Die Rückseiten-Kamera löst mit 13 MP auf. An der Front kommt eine Linse mit 5 MP zum Einsatz. Der integrierte Akku mit 3060 mAh kann nicht ausgetauscht werden. Auf zusätzliche Funktionen wie kabelloses Laden oder NFC verzichtet Silent Circle beim Blackphone 2.

Das Smartphone unterstützt Googles Android for Work, mit dem Unternehmen die Android-Geräte ihrer Mitarbeiter organisieren und sichern können. Support für Mobilelron, SOTI, GOOD und Citrix gibt es beim Blackphone 2 ebenfalls. Im Vergleich zum Vorgänger neu hinzugekommen ist die Spaces-Funktion. Damit können Nutzer unterschiedliche virtuelle Umgebungen mit individuellen Sicherheitsoptionen erstellen. So unterscheidet sich die Umgebung für die private Nutzung von der im Firmeneinsatz unter anderem anhand der Apps und dem Speicherort für Daten. Unternehmen können eigene Firmen-Umgebungen erstellen und diese für ihre Mitarbeiter managen.

Als Betriebssystem arbeitet auf dem Blackphone 2 PrivatOS. Die Software wurde von Silent Circle entwickelt und basiert auf Googles Android. Über das PrivatOS Security Center können neben den Arbeitsumgebungen auch die Zugriffsrechte für jede installierte App festgelegt werden. Silent Circle ist von der PrivatOS-Sicherheit so überzeugt, dass im Blackphone 2 ab Werk der Google Play Store integriert wurde. Eine Funktion, die mit dem ersten Blackphone noch nicht zur Verfügung stand.

Wie schon der Vorgänger wird auch das Blackphone 2 mit dem Chat- und Telefondienst von Silent Circle ausgeliefert. Damit können Telefonate, Textnachrichten, Video-Konferenzen und Datentransfer verschlüsselt werden.

Wie sicher das Blackphone 2 wirklich ist, wird sich in den nächsten Monaten zeigen müssen. Im vergangenen Jahrb wurden beim Vorgänger vom Blackphone gleich mehrere Lücken entdeckt, mit denen das Smartphone unter anderem komplett ferngesteuert werden konnte.

Privacy und Verschlüsselung sollen aber die Antriebskräfte beim Blackphone-Hersteller Silent Circle bleiben – Firmen-Mitbegründer und PGP-Erfinder Phil Zimmerman warnte aber auch schon vor trügerischem Sicherheitsgefühl: "Wenn Institutionen wie die NSA versuchen, eine Privatperson zu überwachen, werden sie einen Weg finden, sei es durch ein Mikrofon in der Lampe. Kein einziges Produkt wird Sie davor beschützen können, aber wir können ein sicheres Produkt anbieten." (anw)