Windows 10: Transparenz-Offensive zum Datenschutz

Microsoft hat neue Dokumente mit Hintergrund-Informationen zu den Datenschutz-Einstellungen von Windows 10 veröffentlicht.

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Windows 10: Transparenz-Offensive zum Datenschutz
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hajo Schulz

Beim Umgang mit den persönlichen Daten seiner Benutzer genießt Windows 10 keinen allzu guten Ruf. Dem will Microsoft offenbar mit noch mehr Transparenz entgegenwirken: Zusätzlich zu den bereits seit Längerem veröffentlichten allgemeinen Datenschutzbestimmungen erklären nun neue Dokumente Privatanwendern und IT-Administratoren in Unternehmen, welche Daten Windows 10 sammelt, wofür Microsoft sie verwendet und wie sich der Umfang der verarbeiteten Informationen beeinflussen lässt.

Windows 10

Windows 10 soll das letzte Windows sein, aus dem klassischen Betriebssystem wird "Windows as a Service". Doch obwohl Microsoft es im ersten Jahr verschenkt, gibt es viel Kritik, etwa an der Datensammelwut und am Gedrängel zum Upgrade.

Vorgestellt werden die neuen Dokumente in einem Artikel im offiziellen Windows-Blog. Darin betont Microsofts Windows-Chef Terry Myerson: "Vertrauen ist eine tragende Säule unserer More-Personal-Computing-Vision, und wir wissen, dass wir uns das verdienen müssen." Deshalb folge Windows 10 zwei einfachen Datenschutz-Prinzipien: Informationen würden nur gesammelt, damit das Produkt besser für den jeweiligen Anwender funktioniere, und der habe die Kontrolle darüber, welche Daten Windows erfasse.

Weder Windows 10 noch irgendeine andere Microsoft-Software verarbeite jemals den Inhalt von E-Mails oder persönlichen Dokumenten, um personalisierte Werbung zu generieren. Dass Microsofts Online-Dienste sich dieses Recht sehr wohl herausnehmen und dass Windows 10 per Voreinstellung etliche dieser Dienste verwendet, verschweigt Myerson an dieser Stelle allerdings.

Privatanwender erfahren auf der Seite "Windows 10 and your online services" in etwas verständlicherem Englisch als in den Datenschutzbestimmungen, wozu Microsoft persönliche Daten verwendet, die der Anwender wissentlich oder durch Grundeinstellungen in Windows 10 preisgibt. Die Seite "Übersicht: Windows 10 und Datenschutz" beschreibt, welche Auswirkungen das Anklicken einzelner Optionen während der Installation von Windows 10 hat. Bei der Darstellung, wie man die Datenschutzeinstellungen im Nachhinein noch beeinflussen kann, bleibt sie aber sehr oberflächlich.

Wer da Genaueres erfahren möchte, dem sei der TechNet-Artikel "Configure telemetry and other settings in your organization" zur Lektüre empfohlen: Dort sind nicht nur die Schalter auf den Datenschutz-Seiten des Einstellungs-Fensters von Windows 10 eingehend beschrieben, sondern auch die dazugehörigen Registry-Schlüssel und Gruppenrichtlinien. Administratoren können außerdem nachlesen, welche der Einstellungen sich wie vorbelegen lassen, um angepasste Windows-Images auf mehrere Rechner im Unternehmen zu verteilen. (hos)