Maker Faire Berlin: Dada-Rhythmik, Mini-Konsolen, DNA-Analyse

Die Maker-Szene ist viel mehr als 3D-Druck und Arduino-Roboter: Auch eigenwillige Musik, Retro-Konsolen, DNA-Analyse und sogar Flughäfen gehören dazu – aus Berlin, fertig und in Funktion.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Bento Lab

(Bild: Herbert Braun)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Herbert Braun
Inhaltsverzeichnis

Der glasig anmutende Controller ...

(Bild: Herbert Braun)

Eine Installation aus Legosteinen, Mate-Flaschen, Xylophonen und jeder Menge Kabel, die sonderbare Musik spielt: Johannes Lohbihler hat seinem Projekt Dadamachines einen passenden Namen gegeben. Das sieht aus wie ein spaßiges Bastelprojekt, aber dahinter steckt auch eine Menge Entwicklungsarbeit, die ihren Ausgangspunkt in einer Abschlussarbeit an der Kunsthochschule Weißensee hatte.

... bildet das Herz eines Musikautomaten.

(Bild: Herbert Braun)

Ein selbst entwickelter Arduino-Controller wertet MIDI-Signale eines Tablets aus und gibt die dort eingegebenen Rhythmen weiter an Servos und Aktuatoren, die gegen Flaschen trommeln, Kisten rütteln oder Xylophon-Schläger schwingen. Ihre Leistungsfähigkeit hat die Technik schon bei größeren Kunstinstallationen bewiesen. Noch in diesem Jahr soll der für solche Musikprojekte entwickelte Dada-Controller in Serie gehen und für 199 Euro zu kaufen sein.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Im kleinen Gerät steckt ein Arduino, im größeren ein Raspberry Pi.

(Bild: Herbert Braun)

Es ist nicht so einfach, an diesen Stand vorzudringen, weil die miniaturisierten Spieleautomaten auf junge Ausstellungsbesucher heute anscheinend ebenso viel Faszination ausüben wie ihre Vorbilder vor gut 30 Jahren. Der Maker Hartmut Wendt aus dem Berliner Umland liefert alles, um aus ein paar Standardkomponenten und einem Arcade-Gehäuse, wie es sie für iPads oder Smartphones gibt, ein Mini-Spielerlebnis zu machen – Software, Leiterplatte, Kabel, Lautsprecher, Bildschirm und sogar stilechte Aufkleber.

Alles fast wie damals.

(Bild: Herbert Braun)

Die größere Version setzt auf einen Raspberry mit MAME-Emulator, die kleine auf Arduino. Andere Retrogamer können sich an der Fernsehkonsole Euzebox versuchen, einer SCART-kompatiblen Version der Uzebox.

(Bild: Herbert Braun)

Es muss nicht immer Elektronik sein: Das Londoner Startup Bento-Bio will den Arduino für Biotechnologie liefern. Das Bento Lab in der Größe eines dicken Laptops vereint Zentrifuge, DNA-Kopiermaschine (PCR) und DNA-Visualisierung (Bild siehe oben). Wer also herausfinden will, welche Tiere wirklich in der Lasagne für 1,99 Euro stecken, wird das bald selbst herausfinden können.

Ziel ist es, das Wissen über Biotechnologie aus den verschlossenen Labors großer Konzerne zu befreien. Das Bento Lab soll um die 700 Euro kosten und wendet sich auch an Schulen. Die Serienfertigung soll nach einer Kickstarter-Kampagne beginnen, die ungefähr zum Jahreswechsel geplant ist.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Auf der Maker Faire Berlin ist der Flughafen schon fertig.

(Bild: Herbert Braun)

Manche Flughäfen sind nach 10 Jahren noch nicht fertig – eine Gruppe 13- bis 17-Jähriger hat für ihren gerade mal eine Woche gebraucht. 35 Berliner Schüler bauten im Rahmen einer Projektwoche den Flughafen Schönefeld nach, wobei die älteren die jüngeren unterrichteten. Arduinos und Raspberrys steuern Licht und Sound, Flugzeuge, Autos und Gebäudeteile kamen aus dem 3D-Drucker, der Rest ist klassischer Dioramenbau.

Noch bis Sonntag 18 Uhr können Maker und andere Neugierige auf der ersten Maker Faire Berlin diese und weitere Stände im Postbahnhof am Ostbahnhof besuchen. Den Stand des Make Magazins finden Sie im Obergeschoss (Nr. 79). (pek)