Google: "Android Auto wertet keine Fahrzeug-Daten aus"

Google hat Vorwürfe zurückgewiesen, der Konzern wolle mit der Auto-Version seines Betriebssystems Android zu viele Daten aus Fahrzeugen abgreifen. Ziel von Android Auto sei vor allem, „Informationen, die im Internet verfügbar sind, auch im Auto nutzbar zu machen“, sagte der zuständige Produktmanager

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(Bild: Porsche)

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Von
  • Martin Franz

Google hat Vorwürfe zurückgewiesen, der Konzern wolle mit der Auto-Version seines Betriebssystems Android zu viele Daten aus Fahrzeugen abgreifen. Ziel von Android Auto sei vor allem, „Informationen, die im Internet verfügbar sind, auch im Auto nutzbar zu machen“, sagte der zuständige Produktmanager Patrick Brady der dpa. Zuvor hatte Porsche angekündigt, im 911 Carrera nur Apples CarPlay zu unterstützen und auf Android Auto zu verzichten. Porsche begründete die Entscheidung mit Datenschutzbedenken, da Google zu viele Daten sammle.

Porsche Infotainmentsystem arbeitet bis auf weiteres nur mit Apple Carplay zusammen.

(Bild: Porsche)

Google-Manager Brady wies diese Argumentation zurück. „Die einzigen Daten, die aus dem Fahrzeug mit dem Smartphone geteilt werden, dienen dazu, das Fahrerlebnis zu verbessern“, sagte er. So könnten etwa Informationen vom Lichtsensor des Autos helfen, zu entscheiden, ob Karten im Tag- oder Nachtmodus angezeigt werden sollten. „Und wenn Google wüsste, dass die Tankanzeige niedrig ist, würde die Route entsprechend berechnet.“ Sonst würde man die Nutzer zwingen, selbst nach einer Tankstelle zu suchen. „Bei Elektroautos ist das noch viel wichtiger, da Ladestationen nicht so weit verbreitet sind und das bei der Routenplanung berücksichtigt werden muss.“

Brancheninsider sagen schon lange, dass Autohersteller sich Sorgen machen, Daten aus ihren Fahrzeugen und damit verbundene Geschäftsaussichten an Google und Apple zu verlieren. Android Auto und Apples Gegenangebot Carplay sollen Smartphones der beiden meistgenutzten Betriebssysteme besser in Unterhaltungsanlagen der Fahrzeuge einbinden. Dabei können auch ausgewählte Apps der Smartphones genutzt werden.

Während Audi bei dem im Januar 2014 angekündigten Android Auto gleich zum Start dabei war und auch weitere Marken des Volkswagen-Konzerns mit dabei sind, hielten sich andere deutsche Hersteller bisher zurück. Jetzt sagte BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich laut Automobilwoche, dass auch Android Auto in die Fahrzeuge integriert werden solle. Ein Zeitpunkt blieb offen.

(dpa) (mfz)