Software-definierte Akkus versprechen mehr Energie für Smartphones

Microsoft Research will Akkus in verschiedene Teilbereiche aufspalten, um Leistung oder lange Laufzeit je nach Bedarf abrufen zu können.

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Batterien

(Bild: Rob Nunn / Flickr / cc-by-2.0)

Lesezeit: 2 Min.

Aktuelle Akkus sind für Geräte, in denen sie stecken, nicht steuerbar: Entweder liefern sie Saft oder eben nicht. Microsoft-Forscher wollen nun Akkusysteme bauen, in denen mehrere Zellen mit verschiedenen Batteriechemiezusammensetzungen stecken, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Kombiakkus lassen Gadget länger laufen"). So könnte per Software immer der Akkubereich abgerufen werden, der für die aktuelle Anwendung benötigt wird.

Beispielsweise könnte das Telefon eine (Teil-)Batterie haben, die effizient viel Leistung bereitstellt, wenn man morgens in der U-Bahn anspruchsvolle 3D-Spiele zockt. Akku Nummer zwei könnte vor allem auf hohe Kapazität ausgerichtet sein, um eine lange Nutzungsdauer beim Telefonieren und Surfen über den Tag zu ermöglichen.

Microsoft Research zufolge könnte ein solcher Software-definierter Akku auch in Elektroautos oder Drohnen nützlich sein. Ein Auto könnte beispielsweise anhand des Navigationsziels entscheiden, wie es verschiedene Akkus mit unterschiedlichen Eigenschaften verwendet. Ist bekannt, ob eine Route viele Steigungen hat oder ein Stau droht, kann sich das Energiemanagement anpassen.

Die Microsoft-Forscher haben ihre Idee bereits getestet, indem sie vorhandene Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets umbauten. Sie veränderten die Software und bauten eine neue Platine ein, die vier verschiedene (zunächst externe) Akkus verwalten kann.

Das grundlegende Konzept eines Software-definierten Akkus verfolgt Microsoft schon seit 2012. Es soll die Laufzeit mobiler Geräte drastisch erhöhen. Obwohl die Technik aktuell ein reines Forschungsvorhaben ist, arbeitet das Microsoft-Research-Team auch mit Microsoft-Projektgruppen wie Hololens oder Surface zusammen, die an echten Produkten werkeln.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)