USA: Drei Personen wegens Schmuggels von Computer-Chips verurteilt

Drei ehemalige Mitarbeiter einer Scheinfirma in den USA sind schuldig gesprochen worden, Elektronikbauteile im Wert von 30 Millionen US-Dollar zum russischen Militär geschmuggelt zu haben. Sie hätten absichtlich Exportkontrollen unterlaufen.

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USA: Drei Personen für Schmuggel von Computer-Chips verurteilt
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In den USA sind drei Personen schuldig gesprochen worden, illegal elektronische Bauteile nach Russland gebracht zu haben. Wie das US-Justizministerium mitteilt, arbeiteten die beiden Männer und die Frau für das Unternehmen Arc Electronics aus Houston. Das habe auf seiner Website unter anderem angegeben, Ampelanlagen herzustellen, in Wirklichkeit aber gar nichts produziert und stattdessen Elektronikbauteile gekauft und exportiert. Das Gericht hielt es demnach für erwiesen, dass die Verurteilten US-Exportgesetze absichtlich unterlaufen hätten, um "hochentwickelte Mikroelektronik" nach Russland zu liefern. Insgesamt ging es demnach um Hardware im Wert von mehr als 30 Millionen US-Dollar. Die sei mehrheitlich für Russlands Militär und Geheimdienste bestimmt gewesen.

Anklage war im Herbst 2012 erhoben worden. Fünf andere Personen hatten sich danach als schuldig bekannt. Die vorgelegten Beweise hätten dann gezeigt, dass die nun Verurteilten zwischen 2008 und 2012 bei verschiedenen US-Anbietern hochentwickelte elektronische Bauteile gekauft hätten. Diese Hardware sei dann nach Russland exportiert worden, wobei die dafür eingerichteten Export-Kontrollen und Lizenzierungssysteme gezielt unterlaufen wurden. Auf diese Weise illegal exportiert wurden unter anderem Analog-zu-Digital-Wandler, SRAM-Chips, Mikrocontroller und Mikroprozessoren. Solche Teile würden in einer breiten Palette militärischer Systeme eingesetzt und in Russland nicht sehr zahlreich hergestellt.

Der ehemalige Chef von Arc Electronics habe sich bereits kurz vor Verfahrensbeginn in allen Anklagepunkten für schuldig erklärt. Darunter sei auch der Vorwurf gewesen, dass er als Agent der russischen Regierung gearbeitet habe. Das Urteil gegen ihn stehe derzeit aber noch aus. Den drei nun Verurteilten drohen derweil Gefängnisstrafen von jeweils bis zu 20 Jahren. (mho)