Hackerangriff: 15-jähriger Verdächtiger im Fall TalkTalk festgenommen

Die britische Polizei meldet Vollzug: Im nordirischen County Antrim wurde ein Verdächtiger festgenommen, der TalkTalk gehackt haben soll. Unterdessen beschwört Firmenchefin Harding den drohenden Cyber-Krieg herauf.

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New Scotland Yard

(Bild: Metropolitan Police Service)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

Im Fall des Hackerangriffs auf den britischen Provider TalkTalk meldet die Londoner Metropolitan Police, im Volksmund auch als Scotland Yard bekannt, die Verhaftung eines 15 Jahre alten Verdächtigen. Der war am gestrigen Montagabend vom Nordirischen Polizeidienst (PSNI) in County Antrim nördlich von Belfast, vermutlich zu Hause, verhaftet worden.

Scotland Yard und PSNI gaben bekannt, die Wohnung durchsucht zu haben, in welcher der Verdächtige festgenommen wurde. Außerdem sei er noch am Montag verhört worden. TalkTalk spricht derweil auf der eigenen Webseite von einer "ernstzunehmenden kriminellen Cyber-Attacke". Man sei "dankbar für das schnelle Eingreifen und die harte Arbeit der Polizei."

Firmenchefin Dido Harding warnte außerdem in der Tageszeitung The Independent vor einem "Cyber-Security-Wettrüsten", das englische Firmen erwarte. Einer der ersten Anrufe, die sie nach dem bekanntwerden des Hacks getätigt habe, sei zu BAE Systems gewesen. BAE ist einer der größten britischen Rüstungshersteller und unter anderem auch auf die Abwehr von Hackerangriffen spezialisiert.

Harding wendet sich in einer Videobotschaft an ihre Kunden.

(Bild: TalkTalk)

Auf die Frage, ob sie mehr hätte tun können, antwortete die Firmenchefin "natürlich, aber ich weiß nicht, ob das etwas verändert hätte." Hackerangriffe seien die neue "Straftat des Jahrhunderts". In Security-Kreisen wird TalkTalk seit dem Hackerangriff stark kritisiert, da es den Angreifern offenbar möglich war, unverschlüsselte Kundendaten über die öffentliche Webseite der Firma abzuleiten.

Harding, die TalkTalk im Jahre 2010 übernommen hatte, als die Firma sich von Carphone Warhouse abspaltete, ist ebenfalls Teil des Führungsgremiums der Bank of England. Als Baroness of Winscombe sitzt sie seit 2014 im britischen Oberhaus. (fab)