Eine Frage des Formats

Die immer größere Vielfalt mobiler PCs macht den CeBIT-Rundgang spannend: Wie unterschiedlich die Hersteller Intels Sonoma-Plattform umsetzen ist ebenso beachtenswert wie die zahlreichen Display-Formate und die davon abgeleiteten Bauformen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Dr. Jürgen Rink

Wer allerdings schon während der Lektüre dieses kurzen Vorabrundgangs feststellt, dass ihm die Übersicht abhanden kommt, der kann sich in einem Schnellkurs in c't 06/05 ab Seite 166 auf den aktuellen Stand bringen.

Nach Intels Januar-Launch der neuen Centrino-Generation mit Namen Sonoma haben alle Hersteller damit ausgestattete Geräte im Gepäck - bis auf die Marktführer Dell und HP, die der Messe fernbleiben. Der Sprung von FSB400 auf FSB533 allein führt allerdings kaum zu einer Leistungssteigerung. Überdies überholt schon ein Centrino der alten Garde mit einem Pentium M 2,1 GHz die meisten Desktop-CPUs.

Zu Sonoma gehören PCI-Express für die Grafikeinheit, High Definition Audio (HDA) als Nachfolger von AC’97, Serial ATA für die Festplatte, ExpressCard-Einschub statt PC-Card-Slot und RAM nach DDR-2-Spezifikation. Doch nur wenige aktuelle Geräte integrieren alle diese Neuerungen, da es kaum Serial-ATA-Festplatten und so gut wie keine ExpressCards gibt; auch HDA wird selten eingesetzt. Die neuen Standards sind daher eher eine Investition in die Zukunft. Prototypen solcher Geräte kann man an den Messeständen der asiatischen Hersteller wie Clevo, FIC, Mitac oder MSI finden, im Verkaufsregal stehen solche Geräte jedoch noch nicht.

Immerhin baut Toshiba in einigen Geräten der Business-Serie Tecra neben einem PC-Card-Slot bereits einen ExpressCard-Einschub ein. In Neuvorstellungen von Tecra-Modellen feiert auch der Uralt-Port RS-232 wieder fröhliche Urständ - auf Wunsch der Business-Kunden, so Toshiba.

Mobile Workstation von Fujitsu-Siemens: das Celsius H230 mit ATI FireGL und hochaufgelöstem 15-Zoll-Display

Für Sonoma-Geräte mit den schnellsten Pentium M und leistungsfähigen PCI-Express-Grafikchips haben Anbieter den Begriff Mobile Workstation wiederentdeckt. Darunter fällt zum Beispiel das Celsius H230 von Fujitsu-Siemens mit ATI Mobility FireGLT V5000, 256 MByte Grafikspeicher und überdurchschnittlichem 15-Zoll-Display mit 1600 x 1200 Bildpunkten - und auch mit RS-232.

Bislang war ATI mit dem Mobility Radeon ab Modell 9600 bei 3D-Grafikchips das Maß aller Dinge. Damit das so bleibt, hat ATI eine Vielzahl von Grafiklösungen für Sonoma vorgestellt, darunter den Mobility Radeon X700. Nvidia kontert unter anderem mit dem GeForce 6 Go 6200, zu sehen im Acer TravelMate 4150 mit dem in Notebooks immer noch seltenen DVI-Anschluss für ein externes Display.

Der Pentium M ist im Moment der passendste Prozessor für Notebooks. AMDs Antwort darauf soll Turion heißen und ähnliche gute Verbrauchswerte vorweisen können, doch viele technische Details sind noch nicht bekannt. Acer lüftet auf seinem Messestand das Geheimnis mit Modellen der Aspire-5000- und Aspire-5020-Serie, die bereits mit AMD Turion laufen.

Anwender, die aufs Gewicht achten, könnten an Samsungs Modellpalette mit leichten und flachen Notebooks Gefallen finden: Das X20 XVM 1600 II wiegt 2,4 kg, hat ein 15-Zoll-Display im Deckel und läuft mit Pentium M 730 sowie ATI Mobility Radeon X600. Asus kontert mit dem nach eigenen Angaben weltweit flachsten und leichtesten 15-Zoll-Notebook, dem Asus V6800V. Das Asus W2000N hingegen ist eines der wenigen flachen Modelle mit 17-Zoll-Display.

Asus und Samsung zeigen flache und leichte Notebooks mit 15-Zoll-Display: oben das X20, unten das V6800V

Beim Thema Gewicht macht auch das ThinkPad T43 eine gute Figur. IBM stellt außer der flachen Bauweise ein auf Business-Kunden zugeschnittenes Paket für Diebstahls- und Datenschutz heraus. Auch Toshiba hat neuerdings mit Easy Guard ein umfassenden Schutzpaket - Sony indes vermarktet Entertainment-Maschinen als für Business-Kunden passend, zum Beispiel Modelle der FS- und S3-Serien.

Nur ein kleiner Teil des Notebook-Markts gehört den Subnotebooks. Vielleicht ändert sich das nach der Vielzahl von Neuvorstellungen der letzten Monate. Zum Standard gehört nun auch bei den Kompakten ein optisches Laufwerk (DVD/CD-RW oder DVD-Brenner). Statt der bislang üblichen Displays im 4:3-Format haben viele Geräte Breitformat-Panels mit Bilddiagonalen von 10,6 bis 14 Zoll. Der Vorteil des extremen Breitformats liegt darin, dass eine größere Tastatur ins Notebook passt. Toshiba setzt mit dem Portégé M300 dagegen nach wie vor auf ein 4:3-Display; das Gerät soll Spritzwasser und Stürzen widerstehen.

Tablet PCs machen rund ein Prozent der in Deutschland oder weltweit verkauften Notebooks aus. Da ist es kein Wunder, dass sich die Hersteller zurückhalten, von Fujitsu-Siemens mit seinem Stylistic ST5022 und wenigen anderen mal abgesehen. Am Anfang des Jahres hat Armin Cremerius-Günther von Microsoft Deutschland aber angekündigt, dass man zur CeBIT den stiftbedienbaren PCs noch einmal Schub geben wolle. Da die Akzeptanz der Tablet PCs wohl in erster Linie unter dem hohen Preis leide, solle ein Tablet PC für 1200 Euro für neuen Schwung sorgen.

  • Acer, Halle 25, Stand D40
  • Asus, Halle 2, Stand E10
  • Clevo, Halle 2, Stand B46
  • FIC, Halle 2, Stand A45
  • Fujitsu Siemens Computer, Halle 1, Stand 5e2
  • IBM, Halle 1, Stand 4g2/5d2
  • Microsoft, Halle 2, Stand B34
  • Mitac, Halle 2, Stand A01
  • MSI, Halle 22, Stand B06
  • Samsung, Halle 21, Stand B44
  • Sony, Halle 2, Stand C02
  • Toshiba, Halle 1, Stand 6h2

(jr)