Unternehmenssoftware schmeckt nach mehr

Eine Studie des Beratungsunternehmens PriceWaterhouseCoopers beleuchtet, wie zufrieden Unternehmen mit ihrer Software sind und wo sie Nachholbedarf sehen.

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Von
  • Dr. Hans-Peter Schüler

Die Frage „Haben sich Ihre Investitionen in ERP-Prozesse und Systeme gelohnt?“ stand im Mittelpunkt einer Meinungserhebung bei 251 Betrieben, die mehrheitlich Jahresumsätze von jeweils über 500 Millionen Euro erwirtschaften. Die auf rund 30 Seiten zusammengefassten Ergebnisse der Aktion auf Eigeninitiative der Herausgeber kann man kostenlos herunterladen (siehe Soft-Link).

Drei Viertel aller befragten Unternehmen sind SAP-Anwender, als nächsthäufige Softwarefabrikate erscheinen Microsoft und Oracle. Speziell bei Handelsbetrieben sind die Walldorfer Programme indes nur mit 42 Prozent vertreten, hier sind die Marktanteile von Oracle und Ametras größer als in anderen Branchen. Zumeist sind weniger als drei Jahre ins Land gegangen, seit die Firmen ihre Unternehmenssoftware zuletzt erweitert haben, und in 42 Prozent der Fälle haben diese Maßnahmen mehr als eine Million Euro verschlungen. Da kommt es nicht überraschend, dass die Befragten ihre Ausgaben im Großen und Ganzen als erfolgreich charakterisieren: Über 80 Prozent der Umfrageteilnehmer sahen die Ziele ihrer Softwareinvestitionen zumindest als überwiegend erfüllt an. Dabei ging es ihnen am häufigsten um die Standardisierung ihrer Geschäftsprozesse, der zweithäufigste Verbesserungswunsch lag in der Vereinheitlichung von Datenstrukturen.

Das schmeichelhafte Urteil bedeutet jedoch keineswegs, die Unternehmenssprecher sähen keinen Platz mehr für Verbesserungen. Das gilt besonders fürs einfache Abrufen von Berichten, die Verzahnung unterschiedlicher Prozesse und noch mehr für Programmanpassungen an neue Strukturen. Rund 85 Prozent der Befragten hoffen auf bessere Software zur Finanzbuchhaltung, 15 Prozent sehen sogar erheblichen Optimierungsbedarf. Letztere Bewertung ernteten nur acht Prozent der Vertriebsanwendungen; andere Disziplinen wie Einkauf, Produktionsplanung, Lieferketten-Management und Personalverwaltung lagen zwischen diesen Extremen.

Trotz der meistgenannten Zielsetzungen scheint die derzeit so viel genannte Service-orientierte Softwarearchitektur (SOA) die meisten Firmen kalt zu lassen. Nur zwei Prozent der Befragten wollen dafür in absehbarer Zeit Geld ausgeben, während laut PriceWaterhouseCoopers immerhin 42 Prozent über die Einrichtung eines zentralen Data Warehouse nachdenken.

Soft-Link (hps)